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Seite geändert am:   23 Jan, 2011

(Über einen Gästebucheintrag würde ich mich freuen)

 

Wie kommt ein Mensch wie ich, der sogar zum nahegelegenen Zigarettenautomat fährt und nicht geht, geschweige denn läuft, ausgerechnet zum Ausdauersport wie das Laufen?
Nun, entweder man stellt fest, dass es nicht sein kann, dass ein anderer etwa mindestens doppelt so alter Mensch mühelos Treppensteigen kann, während man selbst schon auf dem 1. Absatz eine Pause bräuchte
oder man wächst über sich hinaus in der all der Zeit - nur leider mehr in die Breite als in die Grösse...oh, Schreck!
Bei mir traf beides zu und da ich jemand bin, der immer einen Schubs braucht, begegnete mir zur Karnevalsfeier im Jahr 2001 jemand, der genau das tat....er erzählte so faszinierend und begeistert von seinen Lauferlebnissen - das wollte ich dann doch auch mal ausprobieren!
So ging es also los...und hörte auch nach wenigen Metern wieder auf. Oha, es zwickte hier, es zwickte dort, die Füsse taten weh und ich japste nach Luft wie ein Fisch an Land. Und das, obwohl ich noch nicht mal mehr als 300 Meter lief.
Merkwürdigerweise gab ich da aber die Lauferei nicht schon wieder auf. So schlich eher zum nahegelegenen Wald und immer dann, wenn niemand anders zu sehen war und folglich mich niemand ob meiner kläglichen Laufversuche beobachten konnte, setzte ich mich in Trab....Und so wechselte ich von Geh- zu Laufschritt je nach Spaziergängeraufkommen. Nach wenigen Tagen setzte sich dann allerdings mein Stolz durch. Wer bin ich denn, dass ich hier durch den Wald schleiche und mich schäme, weil ich mit Sport anfange? Immerhin hat ja jeder mal angefangen...also, Kopf hoch, Bauch rein, möglichst locker aussehen und laufend bis zur nächsten Ecke..
Ohne das ich es so recht bemerkte wurden die Strecken, die ich an einem Stück schaffte, immer länger und meine später vermessene 5 KM - Runde hab ich auch immer schneller bewältigt. Es wurde Zeit meine Verbesserungen schriftlich festzuhalten...also erstellte ich mir eine Tabelle, in der ich jeden Lauf mit KM-Angabe und Zeit eintrug. Erst da wurde mir so richtig deutlich, dass ich mich beinah wöchentlich verbesserte...und fortan war ich kaum noch zu bremsen. Meine Heldentaten verkündete ich selbstverständlich meinem Impulsgeber - und der infizierte mich mit dem Wettkampffieber.
Iiiich? Wettkampflaufen? Ich war froh, dass ich meine Runde ohne Pause schaffte. Aber es reizte mich dann doch und so meldete ich mich für meinen 1. Wettkampf an. Der Duisburger Mittsommernachtslauf über 10 KM sollte mein Einstiegslauf in der Wettkampfszene werden.

Laufberichte über die “offiziellen” Wettkämpfe sind auf der entsprechenden Seite zu finden. Ein paar Bilder von meiner Laufstrecke und ein paar besondere Lauferlebnisse werde ich nachfolgend zum Besten geben..

..(Mülheim-Uhlenhorst)

 

(Duisburg - 6-Seen-Platte)

 

 

 

 

 

 

(Stadtwald Duisburg)

6-Seen-Platte

 

Meine Laufwoche Anfang Juli 2004

Tja, was so völlig harmlos begann und ich mitnichten für erwähnenswert gehalten hätte, wenn es so gelaufen wäre, wie ich es mir vorgestellt hätte, endete in einer Geschichte, die für mich zumindest hoch spannend war und deshalb berichte ich mal von meinem heutigen Lauf:

Eigentlich wollte ich am Montag nur mal wieder meine wöchentliche Runde laufen. Hier, in meinem “Exil” Monschau bin ich nun nur noch 2 Wochen und den Rest von dieser und da wollte ich mich noch einmal im Hohem Venn, ein wirklich sehr, sehr großes Moorgebiet, welches sich über deutsch-belgischem Gebiet erstreckt, umsehen und das in dieser Eifeler Bergwelt wenigstens halbwegs flache Stück inmitten der durchaus reizvollen Moorlandschaft erlaufen. So wie gewohnt wollte ich am Brackvenn vorbei geradeaus laufen bis zu einer kleinen Ruhebank an einer Wegkreuzung:
Dort dann pausieren, verschnaufen und die Strecke zurücklaufen. Das wäre es gewesen. Nicht besonders spannend, nicht wahr? Aber an der Bank angekommen fühlte ich mich keineswegs so, als ob ich eine Pause bräuchte und da ich schon immer mal wissen wollte, wo der Weg links an der Bank herunter weitergeht, nutzte ich die Gunst der Stunde des guten Laufgefühls und lief also weiter und folgte dem Weg hinab. Es ging einige Serpentinen immer weiter runter in ein kleines Tal hinab, gesäumt von Tannen links und rechts des Weges. Vögel flogen erschreckt vor mir auf und sogar Rehe habe ich gesehen. Kein Mensch weit und breit. Juchhe. Da kann ich dann wenigstens für mich alleine sein und meinen Gedanken ungestört nachhängen. Naja, das Wetter lockte wohl auch nicht so viele vor die Tür, denn es war zwar trocken, aber es sah auch schwer nach Regen aus....wie es ja in letzter Zeit anscheinend üblich ist. Also trabte ich immer weiter und es fiel mir auch keineswegs schwer. Klar, es ging ja schließlich auch bergab. Dann gabelte sich der Weg. Ich konnte mich entscheiden links hoch zulaufen oder schräg rechts auf ebener Strecke weiter dem Weg zu folgen. Ich entschied mich für den Bergauflauf und schaffte es auch ganz gut. Das schmale Tal, welches ich durchquerte war malerisch schön, ein Bussard (oder was auch immer für ein Vogel) zog da seine Kreise und ein kleiner Bach floss durch die Wiesenlandschaft....sehr romantisch, zumal es immer noch nicht regnete und man fernab von Straßenlärm und sonstigen Zivilisationsgeräuschen verschont war und die Geräusche der Natur so richtig geniessen konnte.

Und so lief ich einsam weiter, immer noch war kein Mensch zu sehen, nur einiges Getier kreuzte meinen Weg und flüchtete verschreckt vor diesem leuchtendgelbbejacktem schnaufendem Fremdling in die Büsche. So verging die Zeit und dann aber wand sich der Weg immer weiter mal in die eine, dann in die andere Richtung. Ich träumte so vor mich hin, merkte, wie meine Anspannung, der Stress, die Nervosität, Zukunftsängste der letzten Wochen, wenn nicht gar Monate, mit jedem Schritt mehr und mehr von mir abfielen...und ich verlor die Orientierung. Und wie das oft so bei Wegweisern ist, da steht ja NIE der Ort drauf, wohin man will....so auch hier und jetzt. Ich wusste, der Wagen parkte an der belgisch-deutschen Grenze und hiess sinnigerweise “Grenzweg” ganz in der Nähe vom Ortsteil Monschau-Mützenich. Nur die Wegweiser kannten diesen Ort offensichtlich nicht. Also dachte ich mir, entweder laufe ich weiter und vertraue auf meinen Orientierungssinn oder ich laufe die Strecke wieder zurück. Aber Zurücklaufen würde bedeuten, dass ich über 2 Stunden unterwegs wäre und das traute ich mir wirklich nicht zu, denn das letzte Mal, dass ich so lange unterwegs war, war zumindest nicht in diesem Jahr (genauer: Ende März bin ich zum letzten Mal 10 KM am Stück gelaufen und seitdem höchstens 1 mal in der Woche max. 8 KM),und ausserdem dachte ich ja auch, dass ich in die richtige Richtung unterwegs bin. Wer jemals behauptet, Frauen fehle einfach die biologische Voraussetzung eines Orientierungssinns.... dem gebe ich ab sofort Recht! Leider fehlte mir die Einsicht zu diesem Zeitpunkt...

Also trottete ich weiter, mal links herum, mal rechts herum, ein bisschen hoch, dann wieder runter....und die Landschaft sah so aus wie immer....Wald links, Wald rechts. Tanne hier, Laubbaum da. Hie und da ein bisschen Wiese dazwischen...das war‘s. Nun, denn. Umkehren kam nicht in Frage...nicht nach mittlerweile 1 Stunden 30 Minuten! Aber jetzt machten sich meine Füße ein bisschen bemerkbar und die Beine wurden schwer. Also, dachte ich mir, da vorne um die nächste Kurve, da müsste dann doch eigentlich.....nein, keine Ortschaft, kein Wegweiser....ja, das ist mir dann auch schon aufgefallen....irgendwelche Symbole waren da zwar an Bäume gepinselt, aber das nutzte mir nichts, denn darauf habe ich nicht geachtet, als ich zu meiner kleinen Runde aufbrach und wusste daher nicht, ob dieser eingezeichnete Weg mich zu meinem Ausgangspunkt zurückführen würde.

So langsam wurde ich dann doch etwas unruhig...zwischen den Grünstreifen konnte ich hin und wieder ein bisschen Umgebung bestaunen und in mir wuchs die Erkenntnis, dass aber auch rein gar nichts mir irgendwie vertraut vorkam...dann sah ich ein Schild! Jubel...endlich werd ich wissen, in welche Richtung ich laufe, dachte ich so bei mir. Leider stand da was französisches drauf und ich ahnte, dass ich mich wohl in belgischen Wäldern bewegte. Geradeaus zu laufen wäre jedenfalls nicht gut gewesen....das Schild zeigte ein Gefährt, was man immer in Kriegsfilmen zu sehen bekommt und der rote Rand drumherum liess mich dann doch zu der Überzeugung kommen, da besser nicht weiter zu laufen. Und der Absperrbalken quer über dem Weg steht ja nicht umsonst da rum... Also wieder mal links herum, irgendwann muss ich dann doch wieder am Ausgangspunkt ankommen, oder doch nicht??...Da war guter Rat teuer. Die Idee nach meinem Handy zu greifen verwarf ich sofort wieder...selbst wenn ich jemanden erreichen würde, was sollte ich sagen, etwa: ”He, Du, ich steh hier irgendwo im Venn, weiss aber noch nicht mal ob auf deutschem oder belgischen Gebiet, aber eher wohl in Belgien, da muss auch in der Nähe ein Truppenübungsplatz sein....schick mal ‘nen Suchtrupp los....!” Also, neenee, das brachte mir schon mal nichts. Dann fing ich an, mich mit dem Gedanken anzufreunden in einem der zahlreichen Hochsitze zu übernachten....zum Glück gab es derer viele und zudem ähnelten sie mehr den Baumhäusern aus Kindertagen...nur in besserer Qualität wie einst! Schön geräumig und überdacht....mit viel Glück würd ich ja einen finden, wo auch noch eine kleine Bank eingebaut ist...? Aber erstmal konnte ich ja noch weiter laufen, zwar immer beschwerlicher und mit mehr und längeren Gehpausen...aber immerhin. Und um eine mögliche Dehydrierung brauchte ich mir keine Gedanken machen: Einfach den Kopf in den Nacken legen und den Mund aufsperren....Mutter Natur ließ mich nicht in Stich!

So ging/lief ich dann weiter und endlich nach fast 2 Stunden kam ich aus dem Wald heraus und lief in einen Ort namens ???äh, gibt es kein Ortsnamensschild hier??..Na, gut. Dann eben nicht. Bewohnt scheint das Dörfchen jedenfalls zu sein...aber wo stecken die Leute bloss, die ich mal fragen könnte? Anschellen wollte ich noch nicht, so lief ich weiter Richtung Ortsmitte um ein Straßenschild zu entdecken...und schwups, war ich auch schon am letzten Haus des Ortes vorbeigelaufen...also, umgedreht, angeklingelt und siehe da: Mir wurde geöffnet. Meine Frage nach dem Weg nach Mützenich liess den Herrn des Hauses die Stirn runzeln und verwundert fragen, ob ich etwa bis dorthin laufen wolle...? Ohje, das verhiess nichts Gutes. Er erklärte mir, ich wäre in einem Vorort von Kalterherberg....ups, das WAR nichts Gutes!! Denn dieser Ort liegt noch vor Monschau und erst danach kommt Mützenich, dazwischen gibt es jede Menge Berge bzw. für die Alpinisten unter den Foris: Hügel und riiieeesiiiige Felder und nach Mützenich kommt die Grenze, wo mein Auto auf mich wartet....Er erklärte mir dann aber dennoch den Weg und wünschte mir noch viel Glück! ?? Na, ja, dann trabte ich wieder an, frohen Mutes und mit neuem Schwung. Aber lange währte der Energieschub nicht, beim Anblick der fremden Hügellandschaft, die ich zu bewältigen hatte, wurde mir nun wirklich Angst und Bange. Nie wieder, denke ich mir, werde ich ohne Geld loslaufen....so musste ich den Bus nach Monschau an mir vorbeifahren lassen. Also lief ich nun die “Hauptstrasse” lang Richtung Monschau um dann abzuschwenken nach Mützenich. Da wurde es dann wieder einsam und ich hoffte nur, dass ich mich nicht auch noch auf diesem Weg verlaufen würde. Es ging einen schmalen Weg an der Rur entlang, vorbei an einem “Gut Reicheinstein” (sehr hübsch,so als Altersruhesitz durchaus brauchbar....)Mittlerweile war ich dann schon 2 Stunden und schlagmichtot unterwegs, die Waden waren kurz vorm Verkrampfen, ich selbst war noch nicht mal fit genug um zu fluchen (das heisst was!) und so lief ich mittlerweile ziemlich verbissen durch den Regen, der auch immer stärker wurde. Freundlicherweise brauchte ich den Kopf aber zum Trinken nicht mehr in den Nacken legen...jetzt frischte der Wind so auf, dass das Wasser direkt von vorne kam...ächz. Hab vielen tausend Dank, Mutter Natur!!! Es reicht dann jetzt an Wasser...selbst die Unterhose ist pitschnass, alles eigentlich. Ich habe genug Erfrischung, nu is genuch! Und siehe da, der Regen ließ nach...Na, bitte, geht doch - man muss wohl einfach mal was sagen....

Nur noch wenige KM sollten es sein, auf dem Schild zumindest – juchhu,endlich mal eines, mit dem ich was anfangen konnte! - stand irgendwas von 5 (oder waren es 7 ?) KM nach Mützenich....Himmel, was können so ein paar KM lang sein!!! Und dann endlich führte die Strasse mich tatsächlich wieder in einen Ort und ich beschleunigte noch mal ein wenig um das Ortsschild - ja, diesmal gab es eines! – schnell lesen zu können...Was für ein tolles Gefühl, endlich “Mützenich” lesen zu dürfen!! Aber irgendwie hatte ich den Ort viel kleiner in Erinnerung....es zog und zog sich in die Länge, sämtliche Felder, Viehweiden und Pferdewiesen gehören hier wohl mit zum Ort und so ging ich (mit laufen hatte meine Art der Fortbewegung nichts mehr zu tun) dem Hauptweg nach in der Hoffnung endlich zu der Strasse Richtung Parkplatz zukommen. Und Freude, da waren doch tatsächlich 2 Spaziergänger unterwegs. Die wollte ich dann nach dem kürzesten Weg fragen. Und ich bekam die Antwort – “ach, dachte, ich mir”, warum hast Du nur gefragt? - Es hiess nämlich: “Ja, dann laufen Sie mal die Strasse immer gerade aus, dann die nächste links, das dauert aber noch, und dann den Hügel hoch immer geradeaus”....Na, prima! Hügellauf kann ich ja jetzt auch noch wirklich gut zum Schluss vertragen...

Aber es nutzt ja nichts, da muss ich wohl durch. “Also los jetzt”, feuere ich mich an, “schwing die Hufe, die paar Meter wirste ja wohl auch noch schaffen, selbst schuld, warum lässt Du auch Deine Wanderkarte in Deiner Kammer liegen? Und hättste mal nicht in den letzten Monaten so rumgeschludert mit dem Training würdste jetzt auch nicht Grund zum Jammern haben, also, ab! Japs nicht so rum, dass Du keine Luft mehr kriegst ist ja auch kein Wunder, bei den zig Zigaretten die Du Dir täglich reinziehst...da haste nun die Quittung, also beiss die Zähne zusammen und lauf endlich weiter!” So motiviert ging es dann tatsächlich, dass ich wieder in den Laufschritt fiel. Und dann erschien mir ein Engel!!! Jawoll, so ein richtiger, aber ohne Flügel. Brauchte er auch nicht, denn er hatte ein Auto.... Und süüüüß sah der aus, Himmel, wenn ich nur nicht so kaputt gewesen wäre....Ähem, zurück zum Thema: Dieser Engel hielt neben mir und fragte nach einer Strasse....na, da war er bei mir ja grad richtig und ich dachte mir nur, dass sein Glückstag denn wohl auch nicht gerade der heutige wäre. Aber wo der Engel schon mal da war, fragte ich, ob er mich ein kleines Stück mitnehmen würde, auch wenn ich ihm nicht weiterhelfen könnte...und wie das so bei Engeln ist, jawoll, er schaffte auf dem Beifahrersitz Platz und ich verdrecktes, nasses, stinkendes Etwas kletterte ins Auto und war bemüht nicht allzuviel Schlamm und Regen im Auto zu verteilen....Die Fahrt dauerte nur 3, 4 Minuten und endlich erkannte ich wieder, wo ich war. Der Engel hatte allerdings noch anderes zu erledigen und dies leider in der falschen Richtung, also musste ich zu Fuss die Strasse rauf! Richtung Parkplatz, aber das war nur noch 1 klitzekleines Kilometerchen, na, und das schaffte ich dann wirklich noch und überglücklich sah ich meinen geliebten roten Flitzer und beim Einsteigen versprach ich ihm eine Politur vom Allerfeinsten, wenn er nun auch anspringt und mich nach Monschau bringt....also habe ich Samstag was zu tun.

So war ich mit allem Drum und Dran nach 3 Stunden undsonstwas zu Hause und sehr, sehr mühsam kletterte ich aus dem Wagen, stakste zu meiner Gottseiesgedanktgelobtgepriesenundgetrommelt! ebenerdigen Kammer und liess mich von jeder Menge – diesmal - heissem Wasser berieseln...

Und trotz der Strapazen, des miesen Wetters und des im Ausnahmezustand befindlichen Körpers, der sich nun mit allen Muskeln schmerzhaft über die plötzliche Belastung beschwert, bin ich zufrieden und stolz darauf, den Weg bewältigt zu haben und ich weiss jetzt schon, dass ich wieder mehr und auch weiter laufen möchte....das tat nämlich trotz allem so richtig gut und ich fühle mich fast wie neu. Ich habe das Gefühl, als wenn ich es schaffe...das Laufen zumindest.

Ich habe mal auf der Karte nachgemessen, wieviel KM es so gewesen sein dürften und mit dem Wegen, die ich doppelt lief, weil sich herausstellte, dass es Sackgassen waren (grummel-grumpf), habe ich heute so um die 20 bis 22 KM abgespult. Mir tut es auch nicht leid, dass ich nicht nach 1 Stunde 20 umgekehrt bin, so habe ich zwar noch mehr Zeit gebraucht, aber ich war auch super überrascht, dass ich mehr oder weniger laufend solch eine Strecke überhaupt schaffe, die ich mir niemals zugetraut hätte und nie und nimmer geplant gelaufen wäre. Aber es ging...und ich denke, bald läuft es auch wieder!!

So, das hatte ich dann am Montag geschrieben....und am Dienstagmorgen kletterte ich erstmal ganz bedächtig und sehr vorsichtig aus dem Bett in Erwartung eines üblen Muskelkaters. Aber zu meinem Erstaunen war es gar nicht so schlimm. Es zwickte in den Waden und meine Hüfte tat mir ein bisschen weh, aber ich hatte mit Schlimmeren gerechnet. Noch nicht einmal Blasen hatte ich mir gelaufen. Nur Laufen war nicht drin. Aber ich hatte ja auch am Morgen noch eine Klausur zu schreiben und danach habe ich dann sofort beschlossen, meine Biervorräte am Abend zu schmälern. So habe ich heute zwar kaum noch Muskelkater, aber verkatert fühle ich mich dennoch. Heute ist es dann schon wieder alles im grünen Bereich, die Übelkeit und der dicke Kopf, auch die letzten Reste des Muskelkaters sind verflogen und ich hätte schon wieder Lust auf ein kleines Läufchen...und diesmal wirklich nur eine Mini-Runde. Aber ich habe einfach keine Lust mehr mich nun aufzuraffen. Es regnet, es ist windig, es ist kalt....Aber morgen mach ich’s. Ich schreib zwar am Freitag wieder mal eine Klausur und sollte dafür noch was lernen, jede Menge sogar, wenn man es genau nimmt, aber das haut aus anderen Gründen sowieso nicht hin, und somit werde ich morgen dann noch mal Monschau umlaufen. Schließlich bin ich seit fast 5 Monaten hier und habe es erst genau 3 Mal geschafft, den malerisch schönen Ort zu sehen.

Tja, nu ist es passiert: War nix mit Monschau-Umrundung. Aber gelaufen bin ich trotzdem. Ja-wohl!! Bei Sonnenschein, leichtem Wind und beinah blauem Himmel stieg ich in mein Auto um hoch zum Plattvenn zu fahren. Vor einiger Zeit habe ich herausgefunden, dass es da relativ eben ist und es sich prima laufen lässt, wenn man nicht gerade Strecken über 10 KM sucht. Also losgefahren...und 3 Kilometerchen weiter den Wagen auf dem Parkplatz abgestellt, ausgestiegen...und, schwups, da fing es dann an zu nieseln. Sauerei! So war das nicht abgemacht, aber, bittesehr, dann eben doch wieder ein Lauf im Regen. Und so trabte ich los, es ging sogar richtig gut, selbst die leichteren Steigungen bin ich auch durchgelaufen und hab keine Gehpausen eingelegt....und relativ flott war ich auch wieder unterwegs. Und SPASS hat es gemacht....meine Runde war zwar “nur” 5,5 KM lang, habe dafür dann 35 Minuten gebraucht, aber ich mache wieder Fortschritte...und am liebsten wäre ich die Strecke gleich noch mal gelaufen, aber eine ganz gemeine Blase unterm Fuss liess mich dann doch zum Auto zurücklaufen. Ich will ja schließlich am Wochenende, wenn ich dann endlich wieder daheim bin, meine Regatterunde laufen....

Lauf im Regen am 18.11.2004

Ach, was tut das gut!

Nachdem ich ja nun beinah fast täglich laufenderweise unterwegs war, dann aber seit 1 1/2 Wochen nicht mehr laufen konnte, weil mir diese blöde Hüfte nach dem Bottroper Herbstwaldlauf Schwierigkeiten machte, auch der Versuch vorgestern kläglich scheiterte, hab ich heute mal wieder ganz optimistisch die Laufschuhe geschnürt....

Dass es wie aus Eimern goss, kümmerte mich nicht im geringsten, und heute wollte ich dann endlich mal wieder völlig jammerfrei durchs Wäldchen laufen.

Und siehe da, es lief bestens. Eine kleine Runde von etwa 5 Km hatte ich mir vorgenommen, die hab ich dann nochmal rasch um weitere 5 verlängert und so kam ich dann zwar von oben bis unten pitschnass und schlammbesudelt aber happy nach 1 Stunde wieder zu Hause an.

Ach, das war toll....obwohl, oder vielleicht gerade deswegen, ich von einer Pfütze in die nächste platschte bei dem Versuch die kleinen Seen, die sich auf den Wegen gebildet hatten, zu umgehen. Schön, dass bei diesem Sauwetter absolut niemand unterwegs war, das hat was, so völlig allein durch diesen Wald zu traben, sich vollregnen zu lassen und den Wald dabei zu beobachten, wie er sich langsam aber sicher in eine Moorlandschaft verwandelt....Ich gab es dann auch relativ schnell auf zwischen den Blätterschichten auf dem Boden Schlaglöcher erspähen zu wollen, denn ob Pfütze oder nicht, meine Füsse schwammen eh schon im Wasser. So schlidderte ich meine kleinen Hügelchen runter und schnaufte die Hügel hoch. Vom Wind hab ich nicht so viel mitbekommen, nur hin und wieder klatschte er mir ein herumwirbelndes Blatt ins Gesicht....naja, solche Ohrfeigen lass ich mir noch gefallen.

Die letzten 2 KM ging es dann an der Strasse lang...die Autofahrer haben mich ziemlich blöd angeschaut, aber ich dachte mir nur, dass es denen da in ihren klimaheizungsbelüfteten Fahrzeugen nicht besser gehen kann als mir, die da durch die Pfützen platscht und den Wind von allen Seiten spürt.

Jawohl, das war ein toller Lauf, die anschliessende Dusche wärmte mich wieder so richtig gut auf und der Kaffee schmeckte viel besser als sonst...

Wettkampffieber futsch??

- Gedankenreise -

Gestern hab ich dann mal in meine Extra-Tabelle für Wettkämpfe das Ergebnis für den am 28.11.04 gelaufenen 10er eingetragen.

Dabei bin ich dann mal in Gedanken die verschiedenen Läufe durchgegangen.

War der erste im Sommer vor 2 Jahren noch ein Erlebnis, das mich die letzten Nächte vor dem Tag X vor lauter Nervosität nicht gerade bestens schlafen und nach dem 10er mich tagelang stolz wie sonstnochwas durch die Gegend grinsen liess, so war die Euphorie des letzten Laufs bereits auf der Rückfahrt schon verflogen.

Auch die kribbelige Vorfreude stellte sich nicht so ein und während ich die 10 KM so abspulte, dachte ich eigentlich an zig andere Sachen und schaute lediglich auf die Uhr um zu sehen, wie lang ich noch so laufen muss....

Wie gut, dass ich dann doch nicht den HM gelaufen bin...den hätte ich bestimmt abgebrochen, selbst wenn ich mich fit genug gefühlt hätte durchzulaufen.

Schon Anfang November 04 beim 25er war ich nicht so motiviert und so recht Lust zum Wettkampflaufen hatte ich auch da nicht. Auch als ich gestern beim Eintrag festgestellt hab,dass ich mich geirrt hatte bezüglich meiner vor 2 Jahren erlaufenen Zielzeit und ich nun doch dieses Jahr schneller unterwegs war und damit ne neue PB über die 25 KM hab, freute ich mich zwar und tu es immer noch....aber nix von wegen ganz-aus-dem-Häuschen-sein, wie es wohl noch vor einem Jahr gewesen wäre.

Sonst laufe ich auch einfach gern im Rudel und versuche auch sogar noch ein wenig rauszuholen. Am Sonntag hab ich das eigentlich nur gemacht, weil so einige Foris von www.laufen-aktuell.de mich da anfeuerten und die letzten Meter sogar noch “wosp” wild schreiend neben mir herrannte und mich so ins Ziel katapultierte...(danke, das war klasse!) Aus eigener Motivation heraus hätte ich das wohl nicht gemacht.

Im Grunde genommen hats mich sogar ein wenig verärgert, dass ich, um mich ein wenig für den Wettkampf zu schonen, vorher nicht einfach so laufen konnte wie ich gewollt hätte.

Froh bin ich gewesen, dass ich bereits am Montag und auch gestern dann wieder unterwegs war, auch wenn mir der steife Hals dabei höllisch weh tat....aber zum Glück ging das. Und ich dachte mir auch nur am Montag beim Laufen: Gut, dass es nicht der HM war...sonst hättste heute nicht laufen können.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich denke, vorläufig wird dieser Lauf der letzte Wettkampf für mich gewesen sein. Mein Ziel, irgendwann mal beim Bottroper Waldlauf den 50er mitzulaufen, werde ich zwar im Auge behalten....aber so wie es im Moment aussieht, werd ich wohl nicht mehr an anderen offiziellen Laufwettbewerben teilnehmen....die Vorfreude auf einen Wettkampf ist verebbt, der Wettkampf selbst ist ein Lauf wie jeder andere mit mehreren Mitläufern auch, und ob ich letzten Endes meine Zielzeit erreiche oder nicht, ist mir eigentlich ziemlich egal.

Warum ich das jetzt geschrieben hab? - Keine Ahnung, aber ich denke, so konnte ich meine Gedanken dazu mal einfach ein wenig sortieren.

Wen es gelangweilt hat, hätte ja nicht bis zum Ende lesen brauchen ;-)

Barfusslauf am 8.12.04

Soll ich...soll ich nicht....soll ich....soll ich nicht....???

ach, was soll’s...!

Ich habs getan!!!

Das Wetter wie in den letzten Tagen: grau und kühl...naja, am besten man ignoriert es.

Gestern nach knapp 8 KM Hügelraufkämpfen-undHügelrunterflitzen hab ich dann heut morgen doch die ungewohnte Belastung in den Waden gespürt. Ob ich wohl doch mal ne Laufpause einlegen sollte ...NEIN – ich mach mich jetzt mal auf die Socken....Ahja! Das hab ich ja schon lange nicht mehr gemacht...Barfusslaufen! Vorzugsweise mit Socken dann doch schon....und zusätzlich wegen der Steine mit Gymnastikschlappen, die sich zum Fast-Barfuss-Laufen bestens eignen.

Am Parkplatz angekommen, stellte ich dann mal die Uhr auf Null, rein zur Zeitnahme, den Pulsgurt hatte ich zu Hause gelassen. Musik gab es auch nicht, der defekte Mp3Player wurde nicht umgetauscht sondern erstmal eingeschickt (grummel)...und das neue Spielzeug, die GPS-Uhr, lässt auf sich warten.(nochmehrgrummel) Nun, denn...also ein ganz normaler Lauf durch den Wald. Neugierig werd ich von Fussgängern, Radfahrern und anderen Läufern beguckt, aber ich hab mich zwischenzeitlich daran gewöhnt, dass die Leute meine etwas ungewöhnliche Fussbekleidung betrachten und mir ist es gleich....soll doch jeder denken, was er will. Pah!

Und so gehts los, die Füsse noch kalt, tapse ich vorsichtig den Weg entlang. Wenn sie wärmer sind, kann ich meine Schritte besser kontrollieren und vorsichtiger mit den Füssen aufsetzen, jetzt muss ich noch auf Steinchen achtgeben, die sich unangenehm bemerkbar machen würden. Zudem sind die ersten 300 Meter Waldweg befestigt, nix da mit normalen, weichen Waldboden, zum Barfusslaufen eignen sich diese blöden befestigten Wege leider gar nicht. Aber dann kann ich abbiegen auf den Trampelpfad und endlich kann ich laufen ohne besonders auf den Weg zu achten.

Automatisch vergesse ich den Laufstil, den man sich angewöhnt, wenn man mit Schuhen unterwegs ist und mache längere Schritte, setze mit dem Vorfuss auf, merke, wie der Fuss ganz natürlich abfedert und abdämpft. Und wieder beschliesse ich, öfters so zu laufen, auch wenn es zu erst anstrengender ist und sich Muskeln beschweren, die sonst nicht so stark gefordert werden.

Und so laufe ich dann langsam daher....bis mir auffällt, dass irgendwer das Licht eingeschaltet hat. Na, sowas! Der Himmel zeigt sich zur Abwechslung in Blau und die Sonne schickt auch ein paar Strahlen durch das kahle Geäst der Bäume. Welch eine Freude zur Abwechslung mal in richtigem Tageslicht zu laufen. Und so hab ich dann gleich beschlossen meine kleine Runde zu einer grösseren auszudehnen, nach meiner 3 KM-Runde barfuss (mehr tu ich den Füssen erstmal nicht an...sollen sich langsam dran gewöhnen) wechsle ich am Auto angekommen schnell die Schlappen gegen die Laufschuhe aus und mit den Klötzen an den Füssen (so kommt es mir zumindest jetzt vor) gehts auf zur nächsten Runde.

Herrlich einerseits, nicht auf den Weg schauen zu müssen, andererseits verleitet es mich auch schneller zu laufen und so schaffe ich die 2. Runde schneller als die erste. Das wären dann nun 6 KM gewesen. Aber dieses Wetter muss man einfach ausnutzen, also pack ich den Autoschlüssel wieder ein, dreh um und lauf die gleiche Strecke noch mal....

Wenn man dann dieselbe Strecke gleich zweimal hintereinander läuft, sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass etwaige Schlaglöcher spätestens beim 3. Mal bekannt sind. Denkste! Nicht so bei mir... .und so war dann der Lauf auch flugs vorbei, als ich über eine dicke Wurzel stolperte (Ich bin mir sicher, die war auf der 1. Runde noch nicht da. )und mich im dahinter liegenden Schlammloch liegen sah

Naja, von oben bis unten schlammbesudelt....es war übrigens auch die einzige grössere Pfütze auf der ganzen Strecke! , mit schmerzendem Knöchel, marschierte ich dann also wieder zurück zum Auto.

Nun sitze ich hier, den Dreck abgeduscht, sämtliche Laufsachen nehmen ein Vollbad in der Maschine und jammer vor mich hin...und für die nächsten Tage brauche ich wohl nicht überlegen, ob ich laufen soll....oder nicht.

Hügeltraining am 12.12.04

Ich, die ja auf topfebenen Strecken läuft und möglichst den nahegelegenen Hügelstrecken aus dem Wege geht, hatte mich für heute morgen zu einem so etwa12km-Lauf verabredet...gestern abgemacht, heute also getroffen.

Am Lauftreff versammelten sich recht viele, in kleinen Grüppchen ging es dann los.

Unsere Gruppe schmolz dann auch recht schnell auf 4 Leuts zusammen, die ein ruhiges Tempo liefen. Das war auch sehr gut so....hatte ich doch mein neues Spielzeug am Arm und war doch sehr vom Laufen abgelenkt, weil ich ja alle paar Sekunden auf die Uhr gucken musste um Pace, Distanz und anderen Schnickschnack zu vergleichen Wenn ich dann auch noch beim Start die Stoppuhr-Funktion eingestellt hätte, wüsste ich jetzt auch ganz genau, wieviel Zeit wir für die 12,16 KM gebraucht haben...

nun, ja ...ich üb ja noch!

Klaus (kennengelernt über das Forum von www.laufen-aktuell.de )erwähnte vorher nicht, wie der Streckenverlauf so ist und ich hab nicht gefragt. Gut, dass ich gänzlich unvorbereitet war, zum Glück hatte ich dann recht neutrale Schuhe und nicht meine alten Laufschuhe an, die sind zwar superbequem, aber die Aussensohle ist doch schon arg runtergelaufen und entsprechend glatt...

So ging es dann ein Stück bergab, wunderschöne Waldwege schlängelten sich durch die Landschaft, durchsetzt von Feldern und Ansiedlungen. Dann ging es wieder eine längere Strecke leicht hoch, dann wieder abwärts, links rum, rechts rum....irgendwie kam mir das alles so vor, als wäre ich gar nicht mehr in Mülheim, zumindest nicht in Mülheim an der Ruhr im Ruhrgebiet. Es da schon eher so aus wie in der Umgebung Monschaus.

Mein Orientierungssinn verabschiedete sich bereits nach den ersten 2 KM, ich hätte noch nicht mal mehr die grobe Richtung zum Auto zurück gefunden. Aber die 3 Mitläufer dachten nicht daran mich stehen zu lassen und so konnte ich prima mitlaufen, das Tempo war langsam genug, dass sogar ich als ungeübter "BeimLaufenRedner" mitquasseln konnte - zumindest wenn es mal nicht berghoch ging.

Zwischendurch verkündete ich dann immer wieder mal: "Jetzt haben wir x,xx KM!" ....aber so recht schien es niemand ausser mir zu interessieren. also liess ich die Angaben dann auch sein.

Die letzten Meter wurde dann gegangen, ich muss sagen, dass reichte dann auch....12 KM, die meisten davon entweder rauf oder runter, mal mehr, mal weniger steil, aber die wenigsten eben flach - da muckten die Muckis auf und ich war dann doch froh wieder am Auto angekommen zu sein. Mehr hätten es nicht sein müssen. Zudem machte sich so langsam der Hunger bemerkbar. Da ich schon um kurz nach 9 Uhr losfahren musste, wollte ich vorher nicht frühstücken, da krieg ich ja nichts runter. Ich hab auch keine Vorwürfe bekommen, als ich sagte, mein Frühstück hätte aus ner Tasse Cappu und ner Zigarette bestanden..

Fazit: es war eine tolle Strecke, es machte mal wieder Spass mit anderen mitzulaufen und ich sollte wohl öfters wieder Hügel laufen...

Na, und das wird auch allerhöchste Zeit:

Der Countdown für mein Ausbildungslager "Monschau" läuft...am 3.1. tret ich an zur zweiten Runde "Zwangsvollstreckungsrecht und Nebengebiete schwergemacht"

Ich fang dann jetzt schon mal damit an zu jammern....

So, auch mein Neujahrslauf zum Ende 2004 ist beendet...

Ganz langsam ohne mich um Zeit oder Streckenlänge beeinflussen zu lassen, drehte ich meine Abschiedsrunde um die Duisburger Regatta. Montag, 3.1.05, gehts dann wieder los, ab in die Welt der Gesetze....auf dass ich sie dann doch mal lerne. Angst macht sich breit, während ich da so vor mich hintrabe. Ich überleg, dass ich wohl lieber jetzt sofort einen Marathon laufen würde, statt mich in diesen nächsten Ausbildungsabschnitt zu stürzen...und mit einem eher unglücklichen Grinsen trau ich mir den Marathon eher zu als die Prüfungsklausuren zu bestehen...und dass, wo ich gerade mal höchstens 20 KM am Stück laufen kann....

Bei KM 6 wird mir ein wenig wehmütig, denke ans letzte Jahr, überlege, was ich erreichen wollte, und was von diesen Zielen übrig geblieben ist....und würde am liebsten ein kleines bisschen heulen. Aber erstens lässt es sich schlecht laufen, wenn man nen dicken Kloss im Hals sitzen hat und zum anderen...wie sieht das denn aus? Eine vor sich hinstolpernde, plärrende Läuferin...nene.

Also Kloss runterschlucken, tief durchatmen und ganz schnell an die schönen Dinge, die das letzte Jahr für mich bereit hielt, denken.

Da lässt es sich gleich wieder besser laufen, die Luft ist nicht mehr so stickig, ich kann wieder atmen, ich laufe ein wenig schneller....Bei KM 8 - traurig wollte ich nicht nach Hause - bin ich die Runde noch einmal gelaufen, es geht dann wieder.

Ich denke nicht mehr an die schlechten Zeiten, will sie vergessen, und ich stelle mir vor, wie mit jedem Schweisstropfen, der an meinem Rücken runterrinnt, die Traurigkeit mitgeschwemmt wird...und mir wird arg warm.

Ich komme zu der Erkenntnis, dass ich letztes Jahr zu oft geweint und dafür zu wenig gelacht habe...das soll sich nun gefälligst ändern.

Wind kommt auf, es wird ein wenig kühler, dennoch ziehe ich die Jacke aus, im kurzärmligen Shirt wird es an den Armen zwar ein wenig frisch, aber ich laufe ein wenig schneller....lasse die Erinnerungen zurück mit jedem Schritt, jedes “Patsch” meiner Schuhe in den Pfützen hört sich an, wie Applaus, den ich mir selber gebe...

Ich fühle mich lockerer, befreiter, und so leg ich noch mal nen Zahn zu.

Mittlerweile sind 10 KM gelaufen...ich überlege, ob ich noch eine Runde laufen soll, aber lasse es bleiben und während ich die letzten 2 KM Richtung Zuhause langlaufe, merke ich, wie ein wenig Mut aufkommt, dass ich es ja doch zumindest versuchen könnte, das Boot, in dem ich bisher ohne Paddel sass, wieder auf Kurs zu bringen. Wenn die Paddel zwar verloren gingen, dann nehm ich eben ein Segel...und meine Jacke, die ich mir um die Hüfte gebunden hatte, schlägt mir wie zur Bestätigung gegen die Beine und treibt mich an...

Ziemlich erschöpft, aber mit ein wenig mehr Hoffnung auf eine bessere Zukunft, komme ich zu Hause an, werfe die Musikanlage an, entschuldige mich im Stillen bei meinen Nachbarn, die jetzt höchstwahrscheinlich ungewollt in den Genuss kommen Bocelli zu hören, stell mich unter die Dusche, ich muss lachen....nicht nur beim Laufen hab ich ein Wechselbad genommen – selbst jetzt, weil ich heute morgen nach dem Badputztag vergessen hatte, den Temperaturregler wieder aufzudrehen - und so krieg ich erstmal ne kalte Dusche.

Schade, dass das Leben nicht auch so einen Regler besitzt...und da komm ich ins Nachdenken...eigentlich haben wir sowas schon. Nur manchmal ist er wohl etwas schwer zu drehen. Da ist zur Entkalkung ein kleiner Lauf grad das Richtige...

2. März 2005

18,8 KM - nein, nicht an einem Stück! Tja, auch wenn der Monat ja ein sehr, sehr kurzer ist..es sind die Kilometer, die ich im Februar gelaufen bin. Im Monat Januar waren es immerhin noch knapp 80. Oha..so kann es ja nicht weitergehen - und so hatte ich mir seit Samstag jeden Morgen vorgenommen: "Heute läufste!!!" Und abends bin ich dann mit schlechtem Gewissen ins Bett...und am nächsten Tag das gleiche Spiel. Eine Ausrede nach der anderen fiel mir ein, nicht laufen zu müssen....angefangen beim Wetter (was mich sonst eigentlich auch nicht vom Laufen abhielt) bis hin zu dem immer wieder gern genommen Satz "ich hab keine Zeit...:" (zum Laufen hatte ich mir sonst eigentlich auch immer Zeit genommen)

Heute aber war alles anders. Der Tag fing eigentlich schon mies an. Erst kam ich nicht rechtzeitig aus den Federn, dann verbummelte ich meine Zeit noch vorm PC und bis ich dann endlich mal im Auto sass um mir meine Brötchen verdienen zu gehen, war es dann auch entsprechend spät geworden...und gleich noch ein wenig später, denn mein PDA mitsamt Navigationssystem hat mich im Stich gelassen - also stand ich da irgendwo zwischen Duisburg und Düsseldorf und wusste nicht, wo genau ich war und erst recht nicht, wie ich nun die Strasse find, wohin ich muss.
Also Plan B: erstmal was anderes erledigen, dann Karte kaufen und den zweiten Versuch starten.
Nachdem ich mir einen Stadtplan gekauft hatte, versuchte ich dann erneut mein Glück - und siehe da: Mein Navi-System lotste mich wieder! Tja, und so ging dann doch noch mal alles gut.
So beruhigt fuhr ich dann wieder ins heimische Büro, hockte da und dachte mir, dass ich mein heutiges Arbeitspensum eh nicht schaffen werde, kommt es auf ne Stunde nun auch nicht mehr...und dann sollte es endlich so weit sein, dass ich mir meine Laufsachen anzog....

Da ich ja schon darauf gefasst war, weder besonders schnell noch ausdauernd laufen zu können, wählte ich nicht meine übliche Runde von knapp 8 KM sondern es sollte die kleine durch den Duisburger Stadtwald von so etwa 5 KM werden.
Als ich dann endlich die Tür aufmachte, hats mich beinah umgehauen: Irgendwie hab ich wohl doch nicht so richtig mitbekommen, dass es Winter ist....mit nicht viel mehr als eine dünne Tight und Fleece-Shirt ausgestattet, ohne Mütze oder Handschuhe, und auch keine weiteren Schichten an Hosen oder Shirts,geschweige denn einer Jacke, fror ich den 1. Km erstmal ordentlich. Das hatte zumindest die angenehme Nebenwirkung, dass ich etwas schneller unterwegs war.
Auf dem 2. KM fror ich dann auch nicht mehr - und da war ich dann beschäftigt, mich in der Senkrechten zu halten....der Waldboden war gefroren, die Pfützen unter der dünnen Schneeschicht bildeten eine gefährliche Rutschfläche.. so richtig Spass machts eigentlich nicht. Bei KM 3 dann merkte ich, wie mir die Puste ausging und die erste Gehpause war fällig. Nun, dann fing ich wieder an zu frieren also wieder einen Gang hochgeschaltet - aber irgendwie klemmte wohl die Kupplung. Ich hatte keine Lust mehr zum Laufen, ich wollte heim, ich wollte SOFORT!! nen heissen Kaffee und mir die Füsse an der Heizung wärmen..
Da war ich dann aber glücklicherweise schon auf dem Heimweg und der letzte KM führt an der Strasse lang....man rutscht nicht aus, es gibt nicht die allerkleinste Steigung und ich bin froh, dass ich nach gut 35 Minuten wieder zu Hause bin.
Anstrengend wars, schön wars auch nicht..ich glaub, das wird ein ganz schön schweres Stück Arbeit, dieses Rudel Schweinehunde wieder auszutreiben.
Und dabei lief ich so gerne - früher, als ich noch jung war..

Mittlerweile bin ich seit Anfang des Jahres nur wenig gelaufen. Zum einen, weil ich damit beschäftigt war meine Ausbildung zum Abschluss zu bringen und mich mehr mit den Vorbereitungen zur schriftlichen Prüfung beschäftigte als mit dem Laufen, zum anderen, weil es für mich als “Flachländer” sehr schwierig war, mich durch den Schnee der Eifeler Hügellandschaft, wo ich meinen zweiten Ausbildungslehrgang verbrachte, durchzukämpfen.
Wenn ich dann mal zu Hause war, hatte ich jede Menge andere Dinge zu erledigen, das Büro musste eingerichtet werden, Freunde und Familie wollte ich auch ab und an wenigstens mal sehen, und so lief ich auch zu Hause so gut wie gar nicht.
Und ich stellte fest, dass es mir eigentlich auch gar nicht so sehr fehlte. Ich überlegte, dass ich eigentlich schon seit November letzten Jahres nicht so recht Freude am Laufen hatte - seit dem 25er Wettkampf, den ich mehr mit Ach und Krach als mit Freude beendete, genauer gesagt. So richtig kam ich seither nicht in die Gänge - und wenige Tage nach diesem Lauf Anfang März beschloss ich, nach einem wiederholten, missglückten Laufversuch, die ganze Lauferei erstmal für ne ganze Zeit ausfallen zu lassen.

Mal wieder laufen...(3.5.05)

Heute ist es ein wunderschöner Tag gewesen - entgegen aller Wahrscheinlichkeit habe ich dann mal früher als üblich Feierabend gemacht und konnte den Nachmittag mal so richtig geniessen. Was tun, mit so viel unerwarterter Freizeit bereits ab 18 Uhr??? Motorradfahren, ach, davon hab ich erstmal genug, das Wochenende hab ich auf der FJ verbracht, das soll reichen. Ich könnte ja mal wieder laufen - ob es wohl klappt, nachdem ich ja nun seit März nicht mehr die Laufschuhe geschnürt hatte?

Und während ich noch so überlegte, ob ich nicht lieber die verhasste Steuererklärung mache oder meine Wohnung wieder in einen blitzeblanken Zustand versetze, lugt die Sonne heraus und in mein Wohnzimmer hinein...geradezu als wenn sie mich locken wollte.
Und wie angeflogen packt mich die Lust aufs Laufen...also schnell die Sachen zusammen gesucht, die ich ganz weit hinten in den Schrank legte, Laufzeug angezogen, den Mp3-Player mit stimmungsvoller Musik bestückt und innerhalb weniger Minuten stand ich dann mal wieder laufbereit und fragte mich, wie dieses enden würde.
Bevor ich es mir dann doch wieder anders überlegte, machte ich mich schnell davon und trabte los. Die ersten Meter liessen nichts Gutes ahnen - es fühlte sich alles so ungewohnt an, die Beine warn schwer, die Füsse liefen nicht wie sonst von selbst. Aber das war ja nicht anders zu erwarten. Und es machte Spass und ich wurde übermütig. So bog ich also nicht in den Waldweg der ca. 5km langen Runde ein, sondern wie früher Richtung Regatta - eine Runde von 7, 5 KM...Zweifel überkommen mich, ob ich diese lange Strecke dann auch schaffen werde. Aber ein “Zurück” gibt es nicht - eine Abkürzung gibt es auch nicht, also trabe ich ganz langsam, dennoch schnaufend daher. Aber das Schnaufen hör ich nicht - die Musik plärrt mir zu laut dafür in die Ohren. Zum Glück. Nach 2 KM fühl ich mich eigentlich noch gut, allerdings merke ich dann auch, dass der Puls trotz des langsamen Tempos sehr hoch ist, aber ich will versuchen, so weit wie möglich in diesem Tempo weiterzulaufen. Bei KM 4 ist dann allerdings eine kleine Gehpause nötig, und von da an freue ich mich auf die Dusche...mir rinnt der Schweiss in Strömen herunter, nach der Hälfte der Strecke fühl ich mich dann schon recht geschafft und ich werde noch langsamer und die Gehpausen werden häufiger. Da sehe ich vor mir 3 Läufer in sehr langsamen Tempo. Der Ehrgeiz packt mich dann doch wieder und ich versuche, dran zu bleiben. Das gelingt und so ziehen mich die 3 die lange Gerade durch und ich bin froh, dass ich dann nur noch etwa 1 KM nach Hause laufen muss. In Gedanken muss ich grinsen, denn ich erinnere mich an meine früheren Laufleistungen, an meine persönlichen Erfolge - und es kommt mir vor, als wenn es Jahre her wäre. Vielleicht, weil sich seitdem so viel in meinem Leben verändert hat? Nun, wie auch immer. Das alles zählt nicht mehr, es ist abgehakt, ich fang wieder von vorne an...und das merke ich jetzt, wo ich wieder laufe und mich auch nicht mehr als “Wiedereinsteiger” fühle, sondern wie ein Anfänger - und für den Anfang war der heutige Lauf ein toller Erfolg.
Sicherlich werde ich mich nicht wieder selbst unter Druck setzen und mir sagen, dass ich ab nun wieder regelmässig laufe, an ein Training denke ich noch nicht einmal, aber so allzu weit werden die Laufsachen nicht verschwinden - man weiss ja nie, wann das Lauffieber mich wieder befällt...

27.6.05 – vom Vorsatz wieder regelmässig zu laufen....

Der Urlaub ist vorbei, wenn auch noch lange nicht vergessen – geht auch gar nicht, zumindest wenn ich mich todesmutig auf meine Waage stürze und diese schonungslos mitteilt, dass das ein oder andere klitzekleine Stückchen Südtiroler Apfelstrüdelchen (oder war es das Kügelchen Eis so zwischendurch?) mir irgendwie erhalten geblieben ist....

Und nachdem ich dann ja auch immerhin 2 völlig stressfreie, um nicht zu sagen herrlich faule, Wochen hinter mir habe, bleibt eine Veränderung der ohnehin nicht schlankesten Figur nicht aus.

Also: ran an den Speck!!!

Das hab ich mir mittlerweile seit Tagen gepredigt – der Arbeitsalltag hat mich wieder, das ein oder andere Pfündchen hat sich dann auch brav verflüchtigt, aber die durch das früher regelmässige Laufen gewonnene Muskulatur hat sich dann mehr oder weniger aus dem Staub gemacht. Also liegt es nahe, wieder ein wenig Sport zu treiben.

Mehrere Wochen lang hatte ich darauf nun – zugegebenermassen auch ohne schlechtes Gewissen oder mit dem Gefühl, mir würde etwas fehlen, verzichtet.

Auch wenn sich rein vorsorglich in meinem Urlaubsgepäck eine Garnitur Laufsachen befand und ich sogar in Südtirol morgens mal das ein oder andere kleine Ründchen gelaufen bin - so recht konnte dies der erhöhten Kalorienzufuhr und der damit verbundenen anwachsenden Pölsterchen nicht Einhalt gebieten...

Die Zeit war somit für einen Plan gekommen: Am Freitag schwor ich mir, nun mindestens jeden zweiten Tag (oder wenigstens jeden dritten) eine Runde durch “meinen” Wald zu laufen. Und gleich am Samstag sollte es losgehen. Das Wetter war nicht gut, es regnete in Strömen, die Laufsachen lagen zwar bereit – aber die Büroarbeit musste erst noch erledigt werden...und abends wollte ich dann auch nicht mehr los, also wurde die Umsetzung meines guten Vorsatzes auf den Sonntag verschoben.

Sonntag dann musste ich mal endlich die Wohnung auf Vordermann bringen, danach wollte ich dann erstmal wieder eine kleine Runde drehen - allerdings nicht zu Fuss, sondern mit der FJ, die seit dem Urlaub nichtsnutzig vor der Türe steht, und danach, ja, dann sollte es soweit sein.
Aber ein Bekannter lud mich auf ein Plauderstündchen ein, und somit war dann auch am Sonntag nichts mit Laufen.

Heute morgen dann allerdings, ja, dann war es soweit. Die Arbeit macht kein anderer, also kann das alles auch noch ein Stündchen warten, es war angenehm kühl und bevor ich mir wieder eine Ausrede einfallen lassen konnte, war ich auch schon draussen und lief die ersten Meter.
Das wird hart, dachte ich mir nur so, als ich schon nach einem halben KM merkte, wie sich die Beine unangenehm schwer anfühlten, die Wadenmuskulatur sich sofort (wohl vor lauter Schreck ob dieser völlig ungewohnten Arbeit) ein wenig verkrampfte und die Lunge ebenfalls laut zum Besten gab, dass sie nun nicht willens sei, soviel Luft atmen zu sollen, noch dazu zu solche frühen Stunde.
Aber ich hatte mir zum Ziel gesetzt, meine 5 KM – Runde durch den Wald zu schaffen. Und so lief ich recht langsam und gleichmässig daher, beachtete die Waden nicht weiter und dachte nur daran, zumindest bis zum Wald durchzulaufen – die dann beginnende Steigung billigte ich mir zu, gehend zu bewältigen....aber oben angekommen, ziemlich heftig schnaufend, aber laufend, setzte ich mir das nächste Ziel laufend zu erreichen. Und auch das hab ich geschafft, Oh, Freude!
Und so hangelte ich mich von KM zu KM – nach 3,5 km merkte ich dann, dass die Beine gar nicht mehr so schwer sind, die Lunge hatte sich auch wieder erinnert, dass sie nicht in den letzten Zügen zu liegen braucht, bloss weil sie mal mehr zu tun hat, und auch die Füsse erkannten, dass es sich besser läuft, wenn man nicht trampelt, sondern sacht auf den Boden aufsetzt...Es lief sich einfach gut, die Sonne schickte milde Strahlen durchs Blätterdach, ich fühlte mich so richtig wohl.
Dann die Steigung wieder hochgelaufen, andere Seite runter – toll! Der letzte KM an der Strasse längs, war dann doch schon etwas anstrengender, aber ich hab es geschafft: 5 KM am Stück ohne eine einzige winzige Gehpause...das gibt mir die Zuversicht, dass doch nicht alles verloren ist, der Wiederanfang nicht so schwer sein wird.
Und als ich dann unter der Dusche mit leicht zittrigen Knien stand, wurde mein vor 4 Tagen eher zweckgebundener Vorsatz zum Wunsch, ein läuferisches Ziel zu erreichen, nicht nur, um Gewicht zu reduzieren, sondern einfach weil das Laufen mir wieder Spass macht...

Das war der Montag – folgerichtig wäre nach meinem mir selbst auferlegten “Trainingsplan” nun spätestens am Donnerstag mal wieder eine Laufeinheit fällig gewesen. Im Arbeitsablauf integriert hatte ich den Lauf: er sollte am Donnerstagmorgen dann stattfinden. Mittwoch ging es beim besten Willen nicht – morgens um 7 Uhr gen Arbeitsstätte und abends um 9 war ich einfach nur platt und hab mich recht schnell ins Bettchen verkrochen. Also, dann eben am kommenden Morgen, direkt als erstes, wenn der Schweinehund noch nicht wach ist...

Heute, Donnerstagmorgen: ich schau aus dem Fenster – es regnet! Naja, im Grunde nicht hinderlich beim Laufen, aber so richtig dolle ist es dann auch wieder nicht. Ich entschliesse mich erst einmal ein wenig Büroarbeit zu machen, und während der Kaffee in meiner Tasse kalt und kälter wird, ich dies und jenes noch mal eben schnell erledige, ist es dann auch schon Mittag. Da geht Laufen nun gar nicht - ich muss dann doch noch mal nach Düsseldorf und nach getanem Aussendienst hocke ich also ab 18 Uhr wieder im heimatlichen Büro.
Jetzt ist es mittlerweile wieder 21 Uhr, es regnet, ich bin müde und das war es dann mit meinem Laufen – der Schweinehund lässt mich dann doch lieber auf dem Sofa sitzen und nichts und niemand wird mich jetzt noch zu so später Stunde ans Laufen bekommen....Adieu, Du guter Vorsatz...bis demnächst.

Donnerstag, 14.7.05

Heute ist wieder so ein Tag, der mir zeigt, dass ich den Sport dann doch noch nicht so ganz abgeschrieben habe....Hier in Duisburg im Wedau-Stadion, nur knapp 2KM von meiner Wohnung entfernt, werden die “World Games 2005” eröffnet - ein Ereignis, was mich noch vor wenigen Jahren völlig kalt gelassen hätte. Seitdem ich allerdings anfing selbst sportlich aktiv zu sein, faszinierte mich dann auch im Fernsehen bei beispielsweise Marathon-Übertragungen mitzufiebern. Und so auch heute. Die Eröffnungsfeier der World Games konnte ich leider nicht live miterleben und so sitze ich hier vor dem Fernseher und höre synchron die Musik von draussen hereinschallen...Seltsam, etwas im TV zu sehen, was quasi vor der Haustür passiert.
Ein merkwürdiges Gefühl war es auch schon gestern, als ich morgens meine übliche Runde um die Austragungsstätte gelaufen bin, die Aufbauarbeiten im vollen Gange waren und rings um das Stadion und der Regattabahn alles für dieses sportliche Grossereignis hergerichtet wurde: Pavillons wurden aufgebaut, Parkplätze gesichert, Zufahrtsstrassen abgesperrt, Fahnenmasten aufgestellt, das ein oder andere Schlaglöchlein auf den Wegen ausgebessert, kurzum: es herrschte hektische Aktivität, quirliges Treiben. Das steckte an, und auf meiner Runde war ich in Gedanken bei Veranstaltungen, bei denen ich nicht nur als Zuschauer dabei war, sondern “mittendrin” im Geschehen. Selbstverständlich war ich dann wieder bei “meinem” Marathon, und bei der gestrigen Wärme war es auch kein Problem, sich wieder in Erinnerung zu rufen, wie man bei Temperaturen bei so um die 30 Grad dann dennoch Gänsehaut haben kann...und die hatte ich auch gestern auf meiner kleinen Runde.
Auch ein wenig Wehmut kommt auf, weil ich diese Leistung nie wieder bringen werden kann. Schade eigentlich, aber ich bin froh, dass ich dieses unvergleichbare Gefühl der Wettkampf-Stimmung einmal selbst erleben durfte und ich werde mit Stolz und mit viel Freude daran zurückdenken, nicht nur, wenn ich vor dem Fernseher hocke...und ich hoffe, ich werde in den kommenden 10 Tagen dann doch noch die Zeit finden, nicht nur vor dem TV dabei zu sein, wenn das Leben tobt - denn nirgendwo sonst kann man dies besser spüren als bei solchen Anlässen. Und sich ein wenig anstecken zu lassen, kann nicht verkehrt sein

23.7.05 - es kribbelt wieder...

Die vergangene Woche war etwas anders als sonst - es gab relativ wenig Arbeit, ich hatte tatsächlich nach langer Zeit wieder so etwas wie Freizeit...und ich habe mit eigener Verwunderung festgestellt, dass ich wieder so richtig Lust habe durch die Gegend zu laufen. Also hab ich die freie Zeit genutzt und bin auch in dieser Woche bereits 2 mal durch “meinen” Wald getrabt. Das hat Spass gemacht, es entspannt mich und diese Frischluftkuren taten mir in jeder Hinsicht gut.
Und so hatte ich mir gedacht, dass ich am Wochenende vielleicht ja auch mal wieder einen etwas längeren Lauf machen könnte - ob es mir wohl gelingen würde etwa so 10 Km zu laufen? Bisher waren es maximal 8...und wenn ich dann zu Hause ankam, war ich auch ganz froh darüber.
Mit dem Gedanken an einen 10er kam dann auch das Wochenende - aber Lust zum Laufen hatte ich dann auch nicht. Mir stand eher der Sinn nach Einkaufen. Also hab ich mich ins Auto gesetzt und klapperte ziel- und planlos die verschiedensten Geschäfte ab...und blieb dann beim Mediamarkt hängen und da endlich fand mein Einkaufsrausch sein Ende.
Statt eines simplen MP3-Players, den ich ursprünglich für meine Arbeit als zusätzliche Speichermöglichkeit zu kaufen beabsichtigte, kehrte ich mit einem “iPod” heim...mein Mp3-Stick hatte mehr oder weniger seinen Dienst quittiert und ich wollte schon ganz gern wieder mit Musik in den Ohren laufen.

Also schnell den Akku geladen, die Musik aufgespielt und gegen 19 Uhr stand ich dann lauffertig und gespannt, was meine neue Errungenschaft zu bieten hat, vor der Tür und trabte los. Da ich bis dahin jedoch noch nichts ausser ein paar Tassen Kaffee und reichlich Zigaretten gefrühstückt hatte, nahm ich im Geiste Abschied von dem Gedanken an einen längeren Lauf. Aber zumindest meine üblichen 5 Km wären wohl zu schaffen. Und so trabte ich langsam los, der iPod funktionierte prächtig, und da ich auf Zufallswiedergabe gestellt hatte, war ich nach jedem Lied gespannt, welches der knapp 900 Songs mir in die Lauscher dröhnen würde. Und so merkte ich gar nicht, dass ich eigentlich schon auf dem Rückweg war. Ein kurzer Blick ins Innerste - da war alles okay und ich fühlte mich immer noch topfit. So lief ich dann halt nicht auf direktestem Weg heim und auch nach diesem Umweg war alles noch in Ordnung - keine Seitenstiche, keine zitternden Beine, keine verkrampften Muskeln - nichts, was mich bewegen würde, diesen tollen Lauf durch den Wald zu beenden. Das Wetter war auch einfach bestens - nicht zu warm, die Sonne schien und ich war auch ziemlich allein auf weiter Flur. Also lief ich noch einen kleinen Umweg, bereit, auf kürzestem Weg auch wieder nach Hause zu laufen. Nach einer 3/4 Stunde wunderte ich mich dann doch - ich lief immer noch, kein Schwächeln, nichts...es ging mir saugut, ich hatte das Gefühl, ewig so weiterlaufen zu können. Und das tat ich dann auch. Naja - nicht ganz so lang. Nach 1 Stunde Laufzeit merkte ich dann doch die Waden und insbesondere bei Steigungen war es dann doch recht anstrengend - es wurde Zeit. Die letzten 2 KM waren anstrengend. Die Waden fingen leicht an zu verkrampfen, aber mein alter Ehrgeiz aus dem Marathontraining kam auf: Der letzte KM wird immer!! gelaufen. Und so lief ich diesen dann auch. Erst zu Hause kontrollierte ich dann die Zwischenzeiten - und irgendwie konnte ich es nicht glauben: Nicht nur, dass ich eine längere Strecke unterwegs war, nein, diese 14 KM habe ich auch noch mit einem 6:15er Schnitt gelaufen...ungläubig rechne ich nach und doch, es stimmt.
Noch unter der Dusche stehend rechne ich aus, ob es noch klappen könnte, meinen geliebten 25er Landschaftslauf in Bottrop Anfang November mitzumachen...Dieser Lauf ist ja schliesslich etwas besonderes für mich: Er war der Lauf, von dem ich es abhängig machte, ob ich beim Duisburger Marathon 2003 an den Start gehen würde - und es war auch der Lauf, der mich letztes Jahr dazu bewog, diese ganze Lauferei erst einmal sein zu lassen. Nun, es wird sich zeigen,ob ich mich wieder aufraffen kann zu einem gleichmässigen Training ...

Montag, 25.7.05

Der erste Tag meines “Trainings” ist gelaufen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Heute früh habe ich mich zwar sehr zögerlich in meine Laufsachen geschmissen, aber ich konnte mich mit Erfolg selbst dazu überreden, dann doch die Arbeit etwas später zu beginnen und will mir ganz fest vornehmen Montags und Mittwochs jeweils morgens zu laufen und am Wochenende einen etwas längeren Lauf zu machen.
Heute morgen lief es dann zwar nicht so ganz gut...mir fehlte die Puste, irgendwie kam ich auch nicht so richtig ins Traben, naja...Aber es war ein schöner Lauf - frühmorgens, wenn der Wald noch nicht mit Mountainbikern, Spaziergängern und zig anderen Läufern überflutet ist, man recht allein unterwegs ist und der Wald noch so vor sich hindämmert und noch so “frisch” riecht, damacht es schon viel Spass. Und vor allem merke ich, dass ich nach diesem Lauf ruhiger, entspannter und ausgeglichener bin - und das ist nur positiv, nicht nur für die Arbeit. Der Zeitverlust fällt dann vielleicht auch gar nicht so sehr ins Gewicht. Ich glaube schon, dass ich dies wieder aufholen werde, allein schon aus dem Grund, dass ich mich den Tag über besser konzentrieren konnte und effektiver gearbeitet habe als sonst. Ich warte da aber erstmal ab - mal sehen, wie ich in ein par Wochen darüber denke..

Schön wars..

..auch wenn der Tag heute, 30.7.05, bereits nicht so gut begann, wie ich mir das gestern so vorgestellt hatte, lief es nach dem nicht eingeplanten Wecker in Gestalt des Postbotens, der mich um 9 Uhr aus dem Schlaf riss, dann doch recht gut. Gestern hatte ich mir vorgenommen, heute eine etwas längere Runde zu laufen, so um die 15 KM sollten es vielleicht werden...Nach ein paar Tassen Kaffee der Sorte “Machwach” fühlte ich mich dann auch unternehmungslustig genug.

Also hatte ich mir meinen Trinkgurt geschnappt, den Musikplayer angeknipst und auch die Pulsuhr sollte mich diesmal begleiten. Ich wollte so lange wie möglich laufen, aber rechtzeitig wieder am Auto sein, bevor meine Beine mir signalisieren würden, dass es nun genug sei.

Die ersten 2 KM verliefen leicht abfallend auf einem aufgeweichten Waldboden – unversehens und ohne es geplant zu haben, lief ich auf meiner alten Hausstrecke. Schade eigentlich, dass ich noch nicht wieder so weit war, die vollen 20 KM dieser Strecke zu laufen...aber meine Beine entwickelten da einen eigenen Willen und irgendwie hatte ich dann tatsächlich geglaubt, ich könnte es schaffen.

Über unbefestigte, zum Teil recht schlammige Waldwege trabte ich dann weiter – erstaunt darüber, wie leicht mir das Laufen heute fiel. Das einzige, was ein wenig schmerzte, war mein linker grosser Zeh – der wurde auch gestern empfindlich von einem herunterfallenden Aktenordner getroffen und zeigt sich heute in allerschönster Farbenpracht und zudem ist der gute auch noch ein wenig dicker als üblich. Beim Gehen ziepts ordentlich – aber ich gehe ja nicht, ich laufe!

Nach 20 Minuten war ich dann an einem Punkt, der mich in einem grossen Bogen wieder zum Parkplatz führen würde – aber diese Strecke führt recht eintönig durch den Wald. Anders wäre es, wenn ich noch weiterlaufen würde, dann käme ich an Bächen, Wiesen und Pferdekoppeln vorbei – eine abwechslungsreiche Strecke. Und irgendwie reizte es mich dann auch, meiner alten Hausstrecke einen Besuch abzustatten.

Während ich also an besagten Bächen entlang lief, meinen Blick über Wiesen und Felder schweifen liess, fühlte ich mich zunehmend besser. Ich merkte selbst, dass mein Laufstil flüssiger wurde, ich gleichmässiger atmete und die Füsse wie von selbst liefen...ich achtete gar nicht mehr auf meinen Weg, auch nicht auf meinen Puls – konnte ich auch gar nicht, denn ich schaute mir meine Umgebung an und verglich sie mit den Erinnerungen an meine früheren Läufe.

Aus meinen Tagträumereien riss mich dann allerdings die nächste Steigung – nach genau 58 Minuten wollten meine Beinchen daraufhin eine Pause und die linke Wade jammerte nun plötzlich auch. Na, das konnte ich verstehen, denn wegen dem dicken Zeh verzichtete ich aufs Abrollen des Fusses und dies passte der Wade dann doch nicht so. Aber zu gehen war keine Alternative – da tat der Zeh dann so richtig weh, also wechselte ich nach ein paar Schritten dann doch wieder zum Laufen. Und schlug eilends die kürzeste Strecke zum Auto ein. Nur leider ist es ja so, dass, wenn man grösstenteils eine Strecke bergab läuft, man irgendwann auch wieder hoch muss. Und so bog ich dann auf den Broicher Waldweg ein – eine Steigung von etwa 2 KM Länge. Da fiel mir das Laufen dann doch ziemlich schwer, aber oben angelangt, war ich stolz, dass ich nach mehr als 1 Stunde immer noch laufen konnte – und wollte.

Ziemlich groggy und mit wackligen Beinen kam ich dann nach 1 Stunde und 24 Minuten am Auto an – aber auch sehr zufrieden und ich weiss nun, dass ich dem Uhlenhorst-Wald desöfteren einen Besuch abstatten werde.

Zu dem tollen Gefühl kommt die Zuversicht, die dieser Lauf mir gegeben hat, dass ich in nicht allzu ferner Zeit die mir so bestens vertraute Rundstrecke komplett laufen werde.

Zu Hause angekommen, gehe ich an meinem Motorrad vorbei – ich horche in mich hinein, ob es mir leid tut, nicht doch gefahren zu sein, aber nein, es war gut so, wie es war. Morgen ist ja auch noch ein Tag und den wohlverdienten Ruhetag werde ich mit der FJ geniessen.

Ein guter Kompromiß, wie ich finde.

Regenlauf am 11.8.05

11,5 KM liegen hinter mir – laufend ohne Gehpause! Und auch nicht auf 2 Tage verteilt...

Eigentlich wollt ich heute gar nicht laufen. Und eigentlich hab ich auch keine Zeit dafür.

Dann aber, so gegen 16 Uhr hab ich ganz kurz den Gedankenblitz, dass ich eigentlich ja schon meine wöchentliche reguläre Arbeitszeit erreicht habe – alles,was ich jetzt noch am Schreibtisch hocke, sind schlichtweg Überstunden – und das an einem Donnerstagmittag! Kurz gesagt: Ich hab die Nase voll und will endlich mal wieder ein wenig Freizeit haben...Und so beschliesse ich, die Arbeit Arbeit sein zu lassen und meinen ausgefallenen Lauf vom Mittwoch nachzuholen.

Ein kurzer Blick nach draussen lässt nichts Gutes ahnen – andererseits freut es mich auch, denn ich möchte an der Sechs-Seen-Platte laufen. Und bei schlechtem Wetter ist es da doch bedeutend ruhiger und längst nicht so überfüllt. Also schmeiss ich mich in meine Laufsachen und fahr mit dem Auto zum Startpunkt der ausgewiesenen 10 - KM – Laufrunde. Da fängt es auch schon leicht an zu nieseln .. dachte ich es mir doch! Aber ich hab meine Regenjacke an, eigentlich nicht unbedingt um den Regen abzuhalten, denn ob verschwitzt oder beregnet – nass ist nass und macht keinen Unterschied.

Die Ohrhörer gut unter das Stirnband verstaut, der Musikplayer im Gefrierbeutel verpackt, damit das gute Stück nicht nass wird – so trabe ich los. Vorbei geht es an der Wambach, immer schön der Beschilderung folgend. KM 1 passiere ich nach einer Zeit von 6:05, mir gehts aber gut, also laufe ich in dem Tempo weiter. KM 2 und 3 bei ähnlichen Geschwindigkeiten lassen mich dann doch danach etwas langsamer werden – schliesslich will ich heute 2 Kilometerchen mehr laufen als bei meinen üblichen Runden, und selbst da hab ich schon auf dem letzten Kilometer meine Schwierigkeiten das Tempo halten zu können.

Also mässige ich mich, auch wenn es mir etwas schwerfällt. So komme ich dann bei KM 5 nach 31Min18 an und ich fühle mich immer noch prächtig. Der Wind frischt ein wenig auf, die Wolken werden dichter – man könnte glauben, es wird gleich Nacht, dabei ist es noch nicht einmal 17 Uhr.

Vereinzelte Spaziergänger und Hundeausführer kommen mir eiligst entgegen – sie fürchten wohl, dass der Regen sie trifft. Sie werden es nicht mehr rechtzeitig zum trockenen Auto schaffen, denn nur wenige Minuten später prasseln die Tropfen herunter, dass es nur so rauscht.

Mir gefällts – der Regen wäscht mir den Schweiss vom Gesicht, erfrischt mich und ich ziehe sogar die Jacke aus, denn die klebt unangenehm auf der Haut. Mittlerweile bei KM 7 angekommen freue ich mich, dass ich immer noch so gut unterwegs bin. Vielleicht einfach auch nur deshalb, weil es gar keine andere Möglichkeit gibt als durchzuhalten und weiterzulaufen – viel könnte ich nicht abkürzen, selbst wenn ich wollte. Und ich will nicht...

So trabe ich weiter daher, platsche durch Pfützen, merke wie die Schuhe so langsam aber sicher volllaufen – halte das Gesicht in den Regen und lasse mich beduschen. Wer hat schon so eine grosse Duschkabine, dass man drin laufen kann?!?

Ein Läufer, der mir entgegen kommt, ist wohl nicht so begeistert darüber – verbissen rennt er ohne Gruss an mir vorbei. Naja, denke ich mir so, der trainiert halt – ich laufe ja nur...einfach so und es ist schön, nicht an Pace, Pulswerte und Trainingszielvorgaben denken zu müssen.

Vielleicht sollte er auch mal “nur so” laufen – dann könnte er dabei vielleicht auch etwas freundlicher aussehen...?

Ich bin wieder allein auf meiner Strecke. Die ist jetzt allerdings nicht mehr so schön zu belaufen, denn sie führt an einer Strasse längs. Rücksichtslos brausen die Autofahrer an mir vorbei und ich bin bemüht, mich nicht plattfahren zu lassen. Wieso die ausgewiesene Laufstrecke unbedingt hier entlang führen muss, ist mir ein Rätsel – schliesslich gibt es kilometerlange schöne Waldwege. Ich nehme mir vor, beim nächsten Mal diese knapp 2 KM lange Strecke auszusparen und lieber meinen eigenen Weg zu laufen.

Nun ist es auch bald geschafft – Km 9 ist Geschichte, aber irgendwie habe ich den Abzweig zum Ziel wohl verpasst. Ich laufe einen Bogen, der mir doch etwas länger vorkommt als 1 KM...dann sehe ich auch schon die “gelbe Brücke” – ein knackiger Anstieg, den ich aber auch nicht gehend bewältigen möchte. Also trabe ich auch dort hinauf, die vorbeiziehende Gans lenkt mich ab und während ich ihr so hinterher schaue, bin ich auch schon oben und gönne mir einen Blick über die Seen...die Brücke runter flitze ich dann nur so herunter – und wenige Meter weiter sehe ich dann auch schon meinen Mazda.

Das war ein toller, nasser Lauf – am Auto angekommen merke ich dann doch, dass die Beine etwas weich sind. Und mein linkes Hüftgelenk fand den Lauf auch nicht ganz so dolle – zumindest fängt es an ein wenig zu schmerzen. Das ist wohl noch ein Überbleibsel vom 25er-Lauf, den ich im November mit Ach und Krach und ganz viel Weh hinter mich gebracht habe...

Zu Hause angekommen, springe ich flugs unter die heisse Dusche. Und stelle fest, dass die Beine dann doch sehr, sehr schwer sind und ich fühle mich zwar erholt und entspannt – aber auch gleichzeitig müde. Aber bevor ich mich zu einem kleinen Nickerchen aufs Sofa bequeme, gehe ich noch mal schnell ins Büro – aber nur, um das Fenster zu schliessen, denn heute werde ich mir den restlichen Tag einfach mal freinehmen...

Barfuss-Strandlauf auf Menorca Sept.05

 

Vor dem Frühstück im Sonnenaufgang trabte ich dann barfuss den Sandstrand entlang ..Kaum ein Mensch zu sehen, die Wellen spülten träge ans Land und die Möwen schauten meinem Treiben aus sicherer Entfernung zu.
Die Sonne färbte den Himmel rosafarben, verwandelte das Meer in eine glitzernde Fläche Blaus...ein Anblick, bei dem ich das Laufen ab und an unterbrechen musste, um dieses Farbspiel der Natur in aller Stille und Ruhe geniessen zu können.
So trabte ich dann mehr oder weniger schwerfällig immer ein paar hundert Meter weiter...das Laufen im Sand ist dann doch etwas schwieriger als in den "gefederten" Schuhen. Aber es ist auch ein viel angenehmeres Gefühl - sofern man nicht unbedingt auf unter dem Sand versteckt liegende scharfkantige Muschelreste tritt.
Das Salzwasser brennt ein wenig in der Schnittwunde - tut aber meiner Zufriedenheit keinen Abbruch und so laufe ich dann weiter.
Gedankenverloren, genauer gesagt, an nichts denkend und nur den Augenblick geniessend, spüre ich den warmen Sand unter meinen Füssen und das Wasser, wie es gegen meine Beine spritzt...ein Läufer kommt mir entgegen, automatisch murmele ich ein "Moin!" und ein freundliches "Moin!" höre ich zur Antwort. Erst Minuten später wird mir klar, dass ich auf der Insel und nicht in heimatlichen Gefilden unterwegs bin...also versuche ich daran zu denken, beim nächsten Mal ein "Hello" herauszubringen (man spricht dort auf jeden Fall Englisch) und wenn ich ganz gut bin, vielleicht klappts ja auch mit einem "ola!"...falls diese Touristensiedlung auch Einheimische beherbergt.
Beim nächsten Läufer klappts dann nicht so richtig: ich denke Hallo und versuche es mit Ola und heraus kommt dann ein "Loha..."
Na, das war es dann auch mit Begegnungen.
Die Möwen sind von nun an meine Begleiter, sie suchen den Strand nach Fressbaren ab und behalten mich im Auge.
Meine Wendemarke ist erreicht...ein Felsvorsprung lässt mich umkehren. Durch den Sand, der nun mittlerweile deutlich wärmer geworden ist, trabe ich meinem Hotel entgegen - der Magen knurrt und meine Beine fühlen sich etwas schwer an. Ungewohnt ist das Laufen für mich geworden, auf Sand sowieso und so bin ich dann froh, dass ich die Düne entdecke, hinter der ich meine Schuhe versteckt hatte...so dachte ich.
Dummerweise habe ich mir die Stelle nicht so genau angeschaut. So sehen jetzt die einzelnen Büschel Gräser und Büsche allesamt ziemlich gleich aus und ich brauche eine Weile bis ich meine Schuhe wiederfinde.

Den Sand und den Schweiss abgeduscht, marschiere ich dann zum Frühstück. Welch eine friedliche Stille am Strand - welch ein Lärm und Gewusel am Buffet! Ich trinke den Kaffee, aufs opulente Frühstück verzichte ich...die getankte Ruhe will ich mir nicht von dem lärmenden Volk nehmen lassen, so schnappe ich mir Obst und Croissants und ziehe von dannen.

Herbstwaldlauf 28.10.05

Nachdem ich nun eine Woche lang keinen Schritt ohne Schmerzen machen konnte und die ärztliche Diagnose sich von einem Hexenschuss zum möglichen Bandscheibenvorfall änderte, ich gestern zu weiteren Untersuchungen hätte gehen sollen, aber lieber erst einmal einen anderen Arzt konsultierte und der dann nach wenigen Handgriffen und Verbiegen meines Rückens den entsprungenen Lendenwirbel wieder an seinen Platz beförderte, ja, seitdem geht es mir wieder gut, und laufen darf ich auch wieder!
Das wollte ich dann auch gleich ausprobieren und dem Rat des Arztes folgend habe ich die Schuhe mit der besten Dämpfung herausgekramt, die Uhr zu Hause gelassen, dafür die Fotokamera eingepackt und so ging s dann in strahlender Herbstsonne in den Stadtwald...
Langsam und auf korrekten Laufstil achtend trabte ich dann vorsichtig los. Friedlich lag der Waldweg vor mir und nur wenige Spaziergänger nutzten das schöne Wetter - kein Wunder, die meisten müssen ja arbeiten und wäre ich nicht noch krankgeschrieben, würde ich auch in meinem Büro sitzen. Umso mehr freue ich mich, dass ich hier in dieser Stille sein darf...nur der Wind rauscht durch die Bäume und lässt einen Blätterregen auf den Boden niedergehen...Vögel sausen umher, ein Eichhörnchen sammelt emsig einen Wintervorrat und wuselt von einem Ast zum nächsten. Die Sonne lässt die Farben des Herbstes kraftvoll aufleuchten und ich bleibe zum Bewundern dieser Farbenpracht öfters stehen und auch das ein oder andere Bild zu machen. Ganz bewusst laufe ich möglichst Strecken, die nicht befestigt sind um meinen Rücken zu schonen und auf dem mit einer Decke aus Laub bedeckten Boden lässt es sich angenehm laufen.
Die Sonne bemüht sich nach Kräften mir den Rücken zu wärmen - und es gelingt ihr bestens. Obwohl ich langsam mit vielen Knips-Pausen unterwegs bin, wird mir ordentlich warm.


Ganz in Gedanken achte ich nicht auf andere und so bekomme ich gar nicht, wie ein Hund sich von hinten an mich heranschleicht, bis ich dann etwas feuchtes an meiner Wade spüre - ich mache einen Satz nach vorn und dreh mich um in Erwartung einer Riesenschnecke, die an meinem Bein hochzukriechen beginnt...aber zu meiner Freude ist es “Schuschu” - der alte (und auch einzige) Freund meines Hundes Sunny. Lange Zeit bin ich ihm nicht mehr begegnet und hatte schon gedacht, dass er nun wohl auch schon tot sei. Umso erfreuter frische ich unsere Bekanntschaft auf. Der kleine Mischlingsrüde ist etwas enttäuscht, denn er erinnerte sich wohl daran, dass er bei mir nicht lange betteln musste um eine kleine Leckerei zugesteckt zu bekommen. Nur diesmal geht er leer aus.
Da kommt dann auch der Besitzer um die Ecke und wir schwelgen ein wenig in Erinnerungen. Nach diesem kurzem Gespräch laufe ich weiter - mir wird kalt und ich muss mich wieder bewegen.
Es ist ein schönes Gefühl, sich wieder bewegen zu können wie es einem gefällt - wie selbstverständlich nimmt man immer an, dass es so und nicht anders sein kann und erst, wenn der Körper plötzlich nicht mehr so funktioniert, wie wir es erwarten, stellen wir fest, dass es so selbstverständlich einfach nicht immer ist. Jetzt, , wo der Schmerz weg ist, bin ich beinahe schon dankbar dafür, denn dadurch wurde mir wieder einmal klar gemacht, wie wertvoll mein Körper ist und ich will in Zukunft mehr auf meine Gesundheit achten.
Mit diesem Vorsatz komme ich dann zu Hause an - mit den ganzen Pausen war ich immerhin fast 50 Minuten unterwegs und es waren lehrreiche 50 Minuten der Besinnung auf das Wesentliche, auf Werte, die mir am wichtigsten von allen sein sollten und die ich in letzter Zeit doch eher vernachlässigte. Ich brauche mehr Zeit für mich - und um nicht wieder in den bisherigen arbeitsreichen Alltag hineinzurutschen, greife ich auch sofort zum Telefon und mache meinem Arbeitgeber klar, was ich von ihm erwarte und er von mir erwarten kann, sollte sich nicht bald mal an der Belastung etwas ändern...Voller Staunen nehme ich zur Kenntnis, dass meinem Wunsch entsprochen wird und ich grinse zufrieden vor mich hin.
So ein Lauf, der hat was - mit mir und meinem Wehwehchen wieder im reinen, fit und erholt geniesse ich die Sonnenstrahlen mit einem Buch in der Hand auf dem Balkon sitzend....

Montag, 21.11.05

Nachdem nun einige Laufeinheiten mit dem sich im Internet-Forum gebildeten Duisburger Lauftreff gedreht wurden, merke ich dann doch schon eine deutliche Verbesserung. Die wesentlichen fitteren und damit auch schnelleren Mitläufer halten mich ganz schön auf Trab, wenn wir samstags in aller Herrgottsfrüh um 8 bzw. um 9 unsere Runden um die Regatta drehen.

Konnte ich anfangs nur 1 mithalten und war danach recht erschöpft und wacklig auf den Beinen, wenn wir nach knapp 5 KM und 30 Minuten später wieder am Ausgangspunkt ankamen, so schaffe ich dies mittlerweile doch wesentlich besser und sprechen geht dann auch noch.
Letzten Samstag dann sind wir sogar 12 KM gelaufen - nicht ganz so schnell wie üblich, und das war auch gut so, aber immerhin...ich hab es ohne Gehpause geschafft und es lief wirklich gut.
Gestern hab ich dann allerdings mein Vorhaben einen längeren Lauf  zu machen eingetauscht gegen einen Faulenzertag auf dem heimischen Sofa.

Heute hatte ich  recht früh Feierabend gemacht, bereits um 16 Uhr war ich zu Hause. Das morgentliche schlechte Wetter hatte sich auf und davon gemacht und es war zwar kühl, aber trocken. Und ich hatte es wirklich eilig in die Laufsachen zu kommen...
Diesmal dann ganz alleine und ich freute mich so richtig auf meine Stadtwaldrunde - die beleuchtete Strecke um die Regatta ist auf Dauer dann doch etwas eintönig. Und hell genug war es auch, so dass ich ohne Stirnlampe lostrabte. Schon auf den ersten hundert Metern merkte ich, dass es so richtig gut lief und somit sollte es dann nicht die kleine knapp 5 Km lange Runde werden: Ein bisschen Hügellaufen kann ja nie schaden, also trabte ich die Steigung zum Uhlenhorstwaldstück hoch. Das war schon recht heftig, aber es machte Spass, die Beine zu spüren...und der Weg auf der anderen Seite hinab entschädigte dann für die Anstrengung. Keine Menschenseele war zu sehen, kaum etwas zu hören. Das Laub auf den Wegen dämpfte meine Schritte und die Trabucos sind griffig genug, dass ich nicht ins Rutschen kam. Und so lief ich dann mal links, mal rechts - Wege, die ich schon lange Zeit nicht mehr gelaufen bin, eben weil sie nicht topfeben sind und ich mir bisher diese Hügelchen ersparen wollte. Und ich freue mich, dass ich wieder eine längere Strecke laufen kann ohne dass mir die Beine schwer werden und ich nach Luft schnappe wie ein Fisch an Land. 
So langsam ging die Sonne dann doch unter..der Himmel zeigte sich in rot-blau, die tiefstehende Sonne tauchte den bunten Herbstwald in milchiges Licht - es sah herrlich aus. Dazu die frische Luft...das hatte was.
Und so trabte ich durch den Wald, fühlte mich leicht und unbeschwert, es lief wie von selbst.
Nach exakt einer Stunde war ich dann wieder zu Hause. Ich hätte noch länger laufen können, aber so bin ich noch fit und kann morgen bestimmt wieder laufen...
Das war ein sehr schöner Lauf. Und ich freue mich auf den nächsten.

Bertlicher Strassenläufe 27.11.05

Jedes Jahr treffen sich in Bertlich Ende November recht viele Leute aus dem Forum www.laufen-aktuell.de. So auch in diesem Jahr. Aus Hamburg, aus der Eifel, ja selbst aus dem tiefen Osten reisten die Laufbegeisterten an, um sich in geselliger Runde am Vorabend im Pfannkuchenhaus in Alt-Marl, Nähe Bertlich, auf das grosse Event “vorzubereiten” - Carbo-loading der etwas anderen Art - ...nur dieses Jahr war alles anders. Der Wettergott meinte es nicht gut mit uns und legte Bertlich auf “Eis” - und zudem schneite es, dass nix mehr lief - und genau zu dieser Feststellung sind auch die Veranstalter gekommen und haben am Vortag den Wettkampf abgesagt. Schade, aber es macht ja keinen Sinn, wenn womöglich mehr Sanis als Trinkbecherreicher benötigt werden.
Aber was passiert mit dem Bertlich-Vorabendprogramm des Lauf-Forums? Viele hatten sich schliesslich schon darauf gefreut, alte Gesichter wiederzusehen und neue Leute kennenzulernen, die man bis dato nur anhand ihrer Postings im Forum “kannte” aber noch nie in “echt und in Farbe” gesehen hatte.
Da wurden auch Hotelzimmer gebucht und der ein oder andere hatte andere Termine für Bertlich verschoben - und das sollte nun gestrichen sein?!?
Nö,  schnell wurde im Forum beschlossen, dass man sich dennoch traf  - und so trudelten gegen 19 Uhr so nach und nach die Foris zum gemeinsamen Schmausen ein. Zumindest diejenigen, die man erreichen konnte. Einige hatten nämlich leider nicht mehr die Nachricht erhalten, dass zum einen der offizielle Lauf abgesagt wurde und zum anderen das Rahmenprogramm bestehen bliebe.
Aber dennoch fanden sich so etwa 30 Foris ein und nach grossem Hallo ging es daran, die riesigen Pfannkuchen zu verspeisen. Viel gab es zu erzählen, es wurd niemanden langweilig und so wurde es spät und später. Nachdem dann ein paar bereits die Heimreise antreten mussten, sind diejenigen, die sich in der Nähe einquartiert hatten, dann ins Irish Pub gefahren - und das ein oder andere Bierchen wurd auch getrunken. Schön wars, so viel hab ich selten gelacht und die Zeit verging wie im Fluge.
Um kurz nach 2 Uhr in der Früh war dann aber Schicht - schliesslich hatten wir uns zum gemeinsamen Laufen um 10 Uhr verabredet. Da blieb nicht mehr allzuviel Zeit zum Schlafen.
Am nächsten Morgen dann versammelten
wir uns -

Es sollte eine kleinere Runde geben, damit auch diejenigen mitlaufen konnten, die bald Nachwuchs erwarten und auch solche wie ich, die weder schnell noch lange an einem Stück laufen können. So geschätzte 6 bis 7 Km. Na, das würd ich ja schaffen, dachte ich mir, auch wenn der Schlafmangel und das ein oder andere Bierchen der gestrigen Nacht mich auf recht wackligen Beinen stehen lässt.

 



Aber ich wollte ja mitlaufen, also hab ich mich eingereiht...und die ersten 2 KM ging es wirklich gut, auch wenn es meiner Meinung nach hätte ruhig etwas langsamer werden könnte.

Aber Spass hat es gemacht, jede Menge sogar. Der Restalkohol im Blut hat sich dann ganz schnell verflüchtigt und so lief es doch recht gut - anfangs zumindest.
Nach 3 KM jedoch war es mir dann doch zu schnell und zu viert sahen wir uns dann weit abgeschlagen vom restlichen Lauffeld dahergehend wieder...und verloren den Blickkontakt und somit fragten wir uns dann eben durch, bis wir nahe unseres Starts die anderen Läufer wiedergefunden hatten. Diese hatten schon die nähere Umgebung abgesucht, und nachdem dann alle wieder zusammen waren, liefen sie die nächste Runde.
Ich zog es dann vor, erstmal wieder in das Hotel zurückzukehren, denn während  wir durch die Landschaft “walkten”, kroch die Kälte in meine müden Knochen. Mir war nicht nach Laufen, sondern vielmehr nach einer heissen Dusche und ich hatte Sehnsucht nach meinem Sofa. Und so kehrte ich auch nicht wieder um, sondern fuhr nach Hause.

Es war eine tolle Veranstaltung, klasse, wieder ein paar der Foris zu sehen und einige neue Leute kennenzulernen. Und für nächstes Jahr ist Bertlich eingeplant...
 

Der Weg zum Halbmarathon ist lang...

Jetzt ist es raus: ich will bald wieder einen Halbmarathon laufen!
Nachdem ich heute ( 29.11.05) immerhin 12 KM am Stück gelaufen bin und sogar in “nur” 1 Stunde und 16 Minuten, setzt sich in meinen Kopf der Gedanke fest, dass im Frühjahr vielleicht ja wieder ein Halbmarathon auf dem Programm stehen sollte.
Obwohl ich eigentlich nicht die Zeit hatte zum Laufen, bin ich losgetrabt. Zumindest 1 Runde um die Regatta (7,5 km) sollten es sein. Wie üblich bin ich die ersten 2 KM zu schnell angegangen...die folgenden 4 KM jedoch im Tempo von so ca. 6:20. Damit lief es sich gut, nur die Strecke war nicht so toll. Entweder rutschte ich auf den letzten Flecken festgelaufenen Schnees aus oder schlidderte durch Matsch...Naja, ich sehe es positiv: Da achtet man eben auch besser auf den Laufstil, kann also nur gut sein.
Nach dieser Runde ging es mir immer noch richtig gut, ich hatte keine Lust jetzt schon nach Hause zu laufen, also machte ich mich an die 2. Runde..das Tempo konnte ich halten, auch wenn die letzten 2 KM dann doch  etwas anstrengend waren. Voller Stolz komme ich zu Hause an: Und wieder einen kleinen Fortschritt auf den Weg ins Läuferdasein gemacht!
Noch vor wenigen Wochen hatte ich mir dieses nicht zugetraut und mich deshalb nur für die “kleine” Winterlaufserie, die hier in Duisburg stattfindet, angemeldet. Da sind dann jeweils 2 Läufe von 5 KM und 1 Lauf von 10 KM Länge zu machen. Und bei der Anmeldung dachte ich mir, dass ich bis dahin ja sicherlich in der Lage wäre, diese auch mit einer akzeptablen Zeit zu laufen.
Mein Ziel, bis zum Ende des Jahres 10 KM recht locker im Schnitt von 6:20 min/km laufen zu können, hab ich jetzt schon beinahe erreicht. Also stellt sich die Frage, ob ich nicht doch noch ummelden sollte zur grossen Serie - und damit würde ich dann am 1.4. einen Halbmarathon laufen..oha, wenn das mal gutgeht. Aber was ich mir schon im Jahre 2002 gesagt habe: Wenn man 5 KM laufen kann, dann auch bald 10. Und wenn die “drin” sind, dann sind auch die 15 nicht mehr weit...und so bin ich damals auch zu meinem Marathon gekommen...also: ich werd es wohl probieren. Denn: “Für 5 KM zieh ich mir doch nicht die Laufschuhe an!”  Auch dieser Satz fällt mir wieder ein, auch wenn es noch lange nicht so weit ist, dass ich ihn ernst meinen könnte, aber das wird schon noch...

Gestern, 3.12.05, war mal wieder Lauftreff-Tag . Und somit stand ich dann um 9 Uhr an der Dreieckswiese der Duisburger Regatta und wartete auch nicht lang auf meine Mitläufer aus dem Forum, Kersten und Helmut. Los ging es dann im gemütlichen 6:20er Tempo bei bestem Laufwetter: die Morgensonne blinzelte uns zu und auf den noch etwas weichen Wegen liess es sich herrlich laufen. Statt nur die übliche 5-Km-Runde zu laufen, bog ich auch mit den beiden auf die 2. Runde ab. Es lief bestens und ich war auch nach 10 Km noch nicht so weit, dass ich jetzt unbedingt hätte aufhören müssen. Aber für diesen Tag sollte es genügen. 15 traute ich mir dann doch nicht zu.

Wie war das noch? “Wer 5 KM läuft, schafft dann auch mal 10. Und wer 10 läuft, wird auch 15 schaffen...” Ja, das stimmt. Es ist nur die Frage, wie lange man für die einzelnen Ziele braucht. Vor wenigen Tagen noch hätte ich eher sehr zögerlich zugestimmt, wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich noch dieses Jahr mehr als 15 KM am Stück laufen werde.
Heute weiss ich, dass es Quatsch ist...denn das kann ich jetzt schon ;-)
Nachdem es gestern ja bereits recht gut lief, stand für heute Laufen eigentlich nicht auf dem Programm. Denn am Abend war ich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen und ich hatte einen Fahrer, der mich nach Hause bringen würde...also durfte es auch mal ein Bierchen anstelle der Apfelsaftschorle sein und die Nacht war zudem recht kurz. Ziemlich laufunwillig vertrödelte ich den Tag, erst gegen Mittag setzte ich mich an meinem Schreibtisch, aber ziemlich bald merkte ich schon, dass arbeiten heute auch nicht so mein Ding wäre. Am frühen Nachmittag packte mich dann die Lauflust und bevor es dunkel werden würde, machte ich mich auf den Weg. Nicht nur weil ich laufen wollte, aber ich hatte mir auch gestern ein neues Laufshirt gegönnt und dieses Windstopper-Shirt wollte ich dann doch unbedingt testen. Ob es die alten Saucony-Schuhe noch bringen würden? Diese sind schon recht alt und haben zig Hunderte KM auf der Sohle....aber allzuweit wollte ich nicht laufen. Das würd also schon kein Problem geben.
Mit neuer Musik im mp3-Player trabte ich dann bei leichtem Nieselregen los. Es ging in den Stadtwald. Der Weg war ziemlich matschig, aber was solls, die guten, alten Saucony sind dafür gar nicht mal so schlecht und so platsche ich dann daher. Einige Läufer sind unterwegs und lassen sich ebenfalls nicht vom stärker werdenden Regen vertreiben. Mit leichten Steigungen komme ich mittlerweile wieder relativ gut zurecht und so laufe ich dann auch in den Uhlenhorst. Abseits der Hauptwege macht es viel mehr Spass zu laufen, auch wenn man auf den Reitwegen acht geben muss, wohin man tritt. So ein wenig “Crosslaufen” ist zwar auch anstrengender, da man das gleichmässige Laufen vergessen kann, aber genau diese Abwechslung macht auch viel Spass. So springe ich über quer über den Weg liegende Äste und die Schritte werden manchmal sehr lang, wenn ich nicht unbedingt in die grösseren Pfützen hineintreten möchte.

Ich habe meinen Schrittzähler mit, er misst zwar nicht so ganz genau, aber eine Abweichung von ca. 50 - 70 Metern auf 1 KM kann ich verschmerzen. Nach 9 KM fühle ich mich so richtig gut, die Beine laufen von selbst, werden sogar ein bisschen schneller, das neue Shirt beweist, dass es sein Geld wert ist und hält mich warm und trocken. Nur sollte ich mir beim nächsten Einkaufsbummel vielleicht auch mal eine neue Tight zulegen - diese hat wohl sämtliche Merkmale ihrer ehemaligen Funktionsqualität  im Laufe der Jahre eingebüsst...
Mittlerweile ist der Regen noch stärker geworden, dicke Tropfen klatschen mir ins Gesicht. Immer weniger Spaziergänger und auch nur vereinzelte Läufer kommen mir entgegen und bald schon bin ich beinahe allein auf den Wegen. Es reizt mich dann doch feststellen zu können, wie gut der Schrittzähler misst und ich würde auch gerne wissen, wieviel Zeit ich nun für den KM brauche. Ich habe das Gefühl, ich wäre recht schnell unterwegs, ich merke keinerlei Anstrengung, ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl, als könnte ich noch lange so weiterlaufen.
Also gehts vom Uhlenhorst Richtung Regatta. Dort angekommen wird beim KM-Schild 2 schnell mal festgestellt, wieviel Km ich bisher gelaufen bin und die Zeit wird gestoppt. Bei KM 4 kontrolliere ich dann den Schrittzähler und stelle fest, dass das Ding überraschenderweise recht genau die gelaufenen 2 KM wiedergibt und nur meiner Uhr kann ich nicht glauben, denn diese zeigt mir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6:07 an...und das nach mittlerweile 13 KM! Ich bin baff, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber ich weiss auch, dass ich jetzt nicht stehenbleiben sollte, ich will es auch nicht und so laufe ich dann die restlichen 2 KM nach Hause.

Somit bin ich dann bei Km 15 wieder vor meiner Haustür - und laufe daran vorbei, zügig, gleichmässig, grinsend, weil es mir so gut geht und die Beine ein Eigenleben entwickelt haben und einfach weiterlaufen.
Mittlerweile wird es mir dann unheimlich und ich erwarte schon beinahe, dass ich von einer Minute zur anderen schlicht nicht mehr laufen kann..und somit laufe ich dann lediglich die Runde um den Friedhof, komme wieder an der Dreieckswiese der Regatta an. Dort angekommen, rechne ich schnell nach: “ 15 bis Haustür, plus die jetzt gelaufenen 2 - wenn ich die Runde um die Regatta drehe und dann nach Hause - also plus 4,5 Km - ja, das macht doch ziemlich genau: HALBMARATHON! Aber 5 KM können doch recht lang werden, ich traue es mir nicht zu und so laufe ich dann die letzten 2 KM nach Hause...im gleichbleibend hohem Tempo von 6:10 immerhin. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe, aber meine Uhr lügt nicht: 1 Stunde und 57 Minuten lang war ich unterwegs und ungefähr 19
KM bin ich gelaufen -  mühelos, gleichmässig. Nachdem ich dann unter der Dusche wieder hervorkam, waren die Beine dann doch etwas schwer und ziemlich staksig lasse ich mich aufs Sofa plumpsen.
Ich grinse so vor mich hin, denn nun fühle ich mich nicht mehr als eine Anfängerin: jetzt bin ich wieder eine Läuferin...


Schlüssel-Erlebnis

 

Nachdem ich mich von diesem Lauf erholt hatte, war es am Samstag, 10.12.05, wieder einmal soweit, dass ich laufen wollte. Zusammen mit Micha machte ich mich auf den Weg der 15,5, KM - Runde an der Sechs-Seen-Platte. Gemütlich ging es vom StartpunktWambachsee los.
Frostig war es, aber die Luft war erfrischend und wir wunderten uns nur, warum so wenig Leute diesen strahlenden Morgen nicht zu einem Spaziergang nutzten. Sollte uns aber recht sein - so konnten wir ungestört laufen und plaudern. Wir folgten dem “grünen” Weg, der uns an den Seen vorbeiführt und in einem Bogen um den “Entenfang” wieder zurück zum Parkplatz führen sollte.
Hin und wieder blieben wir stehen - ich hatte meine Kamera dabei um diesen sonnigen Frosttag in Bildern festzuhalten. Das ist Micha, der von den Schwänen neugierig beäugt wird:
Nach den ersten 2 KM wird uns ein wenig wärmer und wir werden ein wenig schneller. Aber so richtig interessiert uns die Zeit nicht, man nimmt sie zwar zur Kenntnis, das war es dann aber auch schon. Wichtiger ist, die Schönheit der Umgebung wahrzunehmen und zusammen ein Tempo zu finden, in dem die Unterhaltung nicht schwerfällt. Micha hätte wohl nie ein Problem damit, während ich schon ziemlich heftig schnaufe, wenn wir auch nur ein kleines bisschen schneller unterwegs sind. Und so redet er meistens und wenn ich mehr als 3 Wörter sagen will, laufen wir eben auch langsamer. Und so ziehen KM 5, 6 und 7 beinahe unbemerkt vorbei.
Für mich mal wieder Zeit für ein Bild - und die damit verbundene Laufpause. Diesmal bin  ich dann auch einmal zu sehen:
Nach diesem Foto-Shooting geht es dann weiter.
Micha bietet an, die kleine Runde um den Entenfang-See wegzulassen, wir würden damit 1,2 KM sparen. So gerne ich auch weiterlaufen würde, aber ich merke dann doch, dass Laufen und Reden eine höhere Belastung ist als wenn ich alleine unterwegs bin und so beschliessen wir, die kleine Abkürzung zu nehmen.
Nach KM 9 packe ich wieder einmal die Fotokamera aus, fotografiere Väterchen Frost:
Beim Einpacken der Kamera stelle ich dann mit Entsetzen fest, dass sich der Autoschlüssel nicht mehr in der Tasche befindet....Wo mag ich den bloss verloren haben? So nach und nach sickert dann die Erkenntnis durch, dass ich ziemlich viel Pech haben könnte - denn der Hausschlüssel ist im Auto. Und das Handy auch. Und die Rufnummern hab ich nirgendwo notiert und auswendig kenne ich sie auch nicht. Der Zweitschlüssel des Autos hat noch eine Freundin, die Ersatzschlüssel für die Wohnung haben meine Eltern - die, soweit ich weiss, gar nicht zu Hause sein werden.
Aber noch denken wir, dass wir den Schlüssel schon wiederfinden werden. Also trennen wir uns - die gleiche Strecke zurückzulaufen, traue ich mir eigentlich nicht zu, denn wir haben bereits gute 9 hinter uns. Also laufe ich zum Parkplatz, wobei ich an den ersten 2 Foto-Stops vorbeikomme. Micha empfiehlt mir noch eine Abkürzung, die ich natürlich prompt vergesse und somit doch der grünen Streckenführung folge. Aber ich komme wieder zu der Stelle, an der die Schwäne zu beobachten waren, die Tiere sind nicht mehr da - und mein Autoschlüssel ist auch nicht von mir zu entdecken.

    Micha ist dieselbe Strecke zurückgelaufen und kommt beinahe zeitgleich mit mir an. Man merkt ihm seinen Tempo-Dauerlauf jedoch kaum an, auch wenn er als letzte Steigung die gelbe Brücke hochgerannt ist, während ich sie nur noch gehend bewältigen konnte.

 

 

 

 

Auch Micha fand den Schlüssel nicht und so war guter Rat teuer. Erst einmal telefonierte ich mit dem Arufbeantworterin meiner Freundin, die den Ersatz-Autoschlüssel besitzt, dann mit meinem Vater, der zum Glück dann zu Hause war und mir versprach sofort den Zweitschlüssel für die Wohnung zu bringen.
Mit Micha fuhr ich dann zu ihm, seine Frau versorgte mich erst einmal mit warmen, trockenen Sachen und danach setzte mich Micha dann zu Hause ab, nachdem dort mein Vater mit dem Wohnungsschlüsel eintraf. Minuten später stand dann Uschi mit dem Autoschlüssel vor der Tür und sie fuhr mich dann auch noch zu meinem Wagen - puh, nochmal alles gut gegangen und somit war dann auch dieser Lauf geschafft und ich eine Erkenntnis reicher: Niemals wieder werde ich den Autoschlüssel vom Bund nehmen und dann auch noch in eine Tasche packen, die ich mehrmals während des Laufens öffnen werde.
Immerhin: Der Lauf an sich war sehr schön, ich habe mit Schlüsselsuche die 16 KM in 1: 49 geschafft - und fühle mich weder erschöpft noch habe ich solche Probleme mit meinen Muskeln wie letzte Woche nach 19 KM. Es geht voran!

Mittwoch, 14.12.05

Kaum aufgewacht verspüre ich auch schon den Drang eine Runde um die Regatta zu laufen. Es ist kühl, ein bisschen windig, es nieselt und es ist stockfinster...alles eher gute Gründe um sich umzudrehen und noch ein Ründchen zu schlafen. Aber nicht für mich. Flugs noch einen Kaffee getrunken und dann kann es auch schon losgehen. Es läuft sich relativ gut, die ersten 2 KM laufe ich allerdings wie üblich zu schnell. Danach geht es dann im 6:15er Schnitt auf die im Nieselregen grünlich-beleuchtete Strecke. Kein Mensch ist zu sehen. Erst auf den letzten 2 KM kommt mir eine Läuferin entgegen und grusslos laufen wir aneinander vorbei.
Langsam wird es heller, aber da bin ich dann schon fast wieder zu Hause. So richtig gut liefs zwar nur auf dem letzten Kilometer, erst dann haben meine Beine wohl gemerkt, dass sie was zu tun haben und es lief sich locker und leicht. Aber nun bin ich fit für den Tag und die Arbeit kann kommen.

Laufen mit den “KemnadeLakeRunners” aus dem Forum
www.laufen-aktuell.de

Zum 18.12.05 wurde von den KemnadeLakeRunners zum gemeinsamen Laufen mit anschliessender Vernichtung mitgebrachter Leckereien wie Kuchen, Plätzchen und heissen Getränken eingeladen.
Dieser Einladung folgten doch recht viele und um 10 Uhr an einem kalten, aber sonnigen Tag versammelten sich dann so einige aus dem Forum von www.laufen-aktuell.de.
Da sagt man doch, das Internet würde einsam machen - nein, das kann ich nicht bestätigen, ich habe sehr viele nette Leute dadurch kennengelernt und es kommen immer wieder einige dazu.
Und so liefen ein bunt gemischter Haufen aller Altersklassen fröhlich und angeregt miteinander plaudernd die etwa 10 km lange Runde um den Kemnader See in der Nähe Wittens zusammen.

Anschliessend gab es sogar eine Urkunde für jeden und auf dem mitgebrachten Teapeziertisch türmten sich die Leckereien.
Sicherlich hätten wir noch wesentlich länger dort auf dem kleinen Parkplatz gestanden, wenn es nicht so kalt gewesen wäre -  im Sommer wird es bei angenehmeren Temperaturen sicherlich ein Tagesausflug werden...
Aber bis dahin wird man sich bestimmt noch öfters “über dem Weg laufen”..

12 KM in der Dunkelheit

Heute wollte ich, nachdem ich ja gestern im Pulk von so etwa 30 Personen lief, dann mal wieder alleine unterwegs sein. Es war  zwar mittlerweile schon recht spät geworden, zumindest schon stockfinster. Aber die Regatta ist ja abends immer beleuchtet und der Weg dahin ist nicht weit.
Also habe ich mir mal wieder den mp3-Player geschnappt, mir über meine schwarzen Laufsachen die quitschgelbe leuchtende Sicherheitsweste übergezogen und bin funkelnd losgetrabt. Wie üblich sind die ersten 2 KM wieder zu schnell - was erwähne ich es eigentlich noch extra - aber es läuft sich von Woche zu Woche leichter und so komme ich nach diesen ersten 2 KM am Startpunkt der Regatta-Laufrunde nach weniger als 12 Minuten an.
Gemächlicher gehts auf die Bahn. Das grünliche Licht lässt die Umgebung etwas unwirklich scheinen, die zahlreichen Läufer und Walker, die aus dem Dunst auftauchen, sind erst nur schemenhaft zu erkennen, der Nebel, der über dem See liegt, tut das seinige dazu. Still ist es an der Laufstrecke. Kein Wind weht, so dass sich das gegenüber liegende Ufer im Wasser spiegelt - eine friedliche Stille, die nur ab und an von dem tack-tack der Nordic-Walking-Stöcke unterbrochen wird.
Durch den Regen der letzten Tage ist es stellenweise doch recht matschig, aber meinen “Trail”-Schuhen kann das nichts anhaben, sie geben auch bei weitaus rutschigeren Boden genug Halt und so lasse ich mich von meiner Musik einlullen und passiere die folgenden 4 KM im jeweils fast auf die Sekunde gleichem Tempo von etwa 6:20.
Nach dieser Regatta-Umrundung würde es eigentlich auch schon für mich bedeuten rechts abzubiegen um nach Hause zu laufen.
Aber mir ist nicht nach nur einer Strecke von 7,5 KM und so kehre ich am KM 4 - Schild (also von mir bereits gelaufenen 6 KM ) wieder um und trabe die gleiche Strecke zurück. Erst nach 10 KM fällt das Laufen nicht mehr ganz so leicht und ich werde auf KM 11 wieder etwas langsamer. Diese Erholung reicht dann aber auch aus und der letzte KM wird  im Tempo unter 6:20 gelaufen.
Zu Hause angekommen grinse ich vor mich hin - ja, es geht voran. 10 KM kann ich nun jederzeit laufen, auch nach 12 tut nichts weh, die Beine sind nicht schwer geworden und auch an 2 Tagen hintereinander läuft es sich wunderbar.
Das Tempo ist zwar noch nicht ganz so gut wie es einmal war, aber ob nun 10 Sek. schneller oder nicht, stört mich nicht im geringsten. Viel lieber möchte ich ja ohnehin wieder längere Strecken laufen können und so langsam wird es was.
Der Halbmarathon Ende April wird kein Problem sein, wenn ich weiterhin regelmässig laufe und immer ein paar KM pro Woche verlängere...die Geschwindigkeit kommt von alleine und so hoffe ich dann, dass ich bis dahin fit genug bin.
Wichtiger jedoch ist, dass ich wieder die gleiche Begeisterung am Laufen habe wie früher - mit dem einzigen Unterschied, dass ich immer darauf achte nicht allzusehr an Trainingsziele zu denken um den wiedergefundenen Spass nicht zu verlieren. Und deshalb sehe ich der Winterlaufserie und auch dem Halbmarathon recht gelassen entgegen.
 Mein Motto ist und bleibt “laufen: ja - trainieren: nein” Und so freue ich mich schon auf den nächsten...
und der war dann heute

23.12.05 - Lauf der Sorte “eigentlich keine Lust”

Um 9 Uhr erst aufgewacht hatte ich dann schon bereits beschlossen, dass es mit dem heutigen geplanten Lauf nichts geben würde. War mir auch recht, denn Lust zum Laufen hatte ich nicht die Bohne. Das Wetter war auch nicht gerade dazu angetan die Stimmung zu heben und so beschloss ich mal meine Berge an liegengebliebener Arbeit abzutragen.
Um 13 Uhr waren die Dolomiten  nur noch Alpenvorgebirge und um 15 Uhr schrumpften sie zu Hügeln. Also wollte ich dann wenigstens eine kleine Runde laufen um nicht aus der Übung zu kommen. Wenn schon wenig, dann wenigstens wertvoll - also ran an den verhassten und seit Wochen geplanten und immer wieder verschobenen Hügellauf.
Bevor ich es mir wieder anders überlegen könnte, bin ich dann auch losgestürmt. Den ersten KM bis zum Waldrand lief ich überraschenderweise aber tatsächlich mal langsam - ich wusste ja, welche Anstrengungen mich auf den folgenden 4 erwarten würden. So richtig gut lief es sich eigentlich nicht auf diesem Hinweg zu meinen “Bergen” und die Lauflust wurde auch von Meter zu Meter geringer.
Also, warum die Hügel raufquälen, wenn es doch keinen Spass machen wird? Somit bin ich dann eine relativ flache Strecke gelaufen und siehe da! schon wollte ich dann auch nicht mehr nur einfach auf kürzestem Weg heim auf die Couch.
So lief ich dann durch den Duisburger Stadtwald, beschloss dann aber doch noch im Uhlenhorst die nicht ganz so flachen Strecken zu laufen und trabte tiefer in den Wald hinein. Ein Hügelchen hier, eines dort - gar nicht so schlecht, wenn man sich selbst auf die Schulter klopfen kann, weil man auch bei den Steigungen nicht zur Gehpause wechselt, ja, sogar kaum langsamer wird.
Mein Schrittzähler verkündete mir dann nach etwas über einer halben Stunde, ich hätte bereits knappe 6 KM unter die Sohlen genommen. Das konnte aber nicht stimmen, so schnell war ich längst nicht unterwegs. Also bog ich zur Regatta ab um die dort exakt vermessene Strecke zu laufen. Ist ja wirklich praktisch, wenn man quasi vor der Haustür eine Laufstrecke hat, bei der jeder KM gekennzeichnet ist.
Und tatsächlich: die folgenden 2 KM ergaben dann eine Abweichung von 120 Metern auf den KM...und gelaufen bin ich diese 2 KM in 12:30. Nachdem ich dann bereits also so etwa 8 KM hinter mir hatte, wurde ich wohl anscheinend so richtig munter - es lief sich endlich wie von selbst.
Und am Ende der Runde drehte ich mich dann um und lief zurück, wohlwissend, dass dieser Lauf mit ca. 14 KM enden würde und ich ja bereits auf den ersten KM die ein oder andere leichte Steigung gelaufen bin. Aber es lief immer besser und zwischendrin war mir sogar nach “Gasgeben” - und das tat ich dann auch. Nur der letzte KM an der Strasse entlang nach Hause wurde wieder so langsam wie auf dem Hinweg und jetzt spürte ich dann auch meine Muskeln.
Zu Hause angekommen bin ich fit und munter - wieder keineswegs erschöpft und ich hatte auch nicht das Bedürfnis meine müden Beine aufs Sofa zu betten. Ich rechne noch flugs die KM aus, es sind tatsächlich knapp 14 geworden und habe dafür 1: 27 h gebraucht - ich bin zufrieden.
Das war mein Hügelintervalltempotrainingslauf - nach “Plan” gelaufen hätte ich wohl weniger Spass daran gehabt. Merkwürdig, wie tief verwurzelt bei mir immer noch ist, dass man einen Trainingsplan haben muss um besser zu werden. Ich müsste es ja besser wissen, denn auch für den Marathon bin ich selten nach Plan gelaufen - und habe es ja trotzdem geschafft. Also: Das muss ich mir abgewöhnen...

1. Weihnachtsfeiertag 2005

Statt gemütlich auszuschlafen riess mich der Wecker um kurz nach 8 wieder einmal aus dem Schlaf...nein, nicht etwa, um diesen Weihnachtswahnsinn mitzumachen, sondern weil ich mich für 10 Uhr mit jemanden zum Laufen verabredet hatte. Pünktlich und nach so 3 - 4 Tassen Kaffee auch halbwegs munter war ich dann am Treffpunkt und wir liefen bei strahlendstem Sonnenschein an der Regatta vorbei Richtung Sechs-Seen-Platte. Dort angekommen ging es hinauf auf den Aussichtsturm und meinem ortsunkundigen Begleiter zeigte ich dann Duisburg und Umgebung von oben. Schade, dass der alte Aussichtsturm vor einiger Zeit von Brandstiftern erfolgreich zerstört wurde, aber man hat daraus gelernt, nur leider sieht der wiederaufgebaute Turm (jetzt eine Stahlkonstruktion) etwas deplaziert aus. Wie auch immer: man konnte die herrliche Aussicht geniessen, aber wir waren ja zum Laufen hier, also ging es um den ein oder anderen See herum und nach über 12 KM kamen wir dann an unserem Startpunkt wieder an. Das war auch ganz gut so, nicht etwa, weil mir der Lauf keinen Spass oder mir meine Begleitung auf den Geist ginge, sondern eher, weil mir dann doch der Lauf vom vorgestern noch ein wenig in den Beinen steckte und wir ziemlich flott unterwegs waren. Nun, das nächste Mal werde ich ausgeruhter sein und dann vielleicht auch noch genügend Luft zum Quasseln haben. Jetzt konnte ich nämlich gar nicht so viel reden, wie ich gewollt hätte.
Dieser Weihnachtsmorgen war toll - und so war ich sogar relativ entspannt und zur Freude meiner Mutter auch hungrig b
is unter beide Arme als ich zur alljährlichen Weihnachtsprozedur bei ihnen auf der Matte stand.

Ein Lauf zu zweit…(6.1.06)

Ach, dies Wetter hat so gar nichts angenehmes an sich - am liebsten würde man sich ja zu Hause in die Decke einrollen und bei Tee und einem guten Buch die Zeit auf dem Sofa vertreiben und ab und zu ein wenig dösen .
Aber nein, so geht das nicht. Der laufende Walker ist schon auf dem Weg zur Duisburger Regatta und absagen gilt nicht.
Also mit wenig Begeisterung suche ich mir meine Laufsachen zusammen, möchte eigentlich am liebsten die Wolldecke mitnehmen - den ganzen Tag über habe ich schon gefroren und mir schwant übles.
Aber das sieht wohl ein wenig dämlich aus, wenn ich in Decke gemummelt am Treffpunkt auftauche - also ab in die Tight, Shirt, dicken Pulli und Jacke drüber und los gehts.
Diesmal ist die Fotokamera wieder einmal mit dabei - ein neues Bild fürs Avatarfoto soll dabei wohl mal herausspringen..
An der Regatta steht Georg schon und wartet auf mich. Nun denn, ich füge mich in mein Schicksal, wir fahren zum Wambachsee, dem Startpunkt der 15,5 - KM - Runde an der Sechs-Seen-Platte. Übermütig hatte ich locker-flockig beschlossen, dass wir ja diesmal die etwas weitere Strecke laufen könnten. "Na, klar das machen wir" war die Antwort also gab es jetzt kein Kneifen.
Diesmal wurde der Autoschlüssel nicht in die Kameratasche gepackt - beim letzten Mal stand ich nämlich ohne Schlüssel vorm Auto und es dauerte dann doch etwas lange, bis ich endlich zu Hause unter die Dusche hüpfen konnte. Also kam der Schlüssel separat in eine Tasche und schon ging es dann los...
Wie zu erwarten waren wenig Spaziergänger unterwegs - logo! Bei kühlen Temperaturen und wolkenverhangenen grauen Himmel hat man ja auch nicht so viel Lust rauszugehen.
Wir aber zogen los Die KM 1 - Markierung hab ich verpasst, weil es so viel zu plaudern gab. Landschaftlich wechselte sich das Bild nicht so sehr ab - ein See mal links, ein anderer rechts von uns, grau der Himmel, selbst die Bäume sahen irgendwie trist und farblos aus.
Aber das Laufen machte zunehmend mehr Spass und schon war KM 5 und 6 Geschichte. Nach KM 8 dann allerdings wurde es Zeit für mich die Kamera auszupacken - nicht etwa, weil ich jetzt unbedingt ganz tolle Fotos machen wollte, aber diese Aktion brachte mir eine kleine Laufpause ein...
Nach KM 9 hätten wir abkürzen können, aber auf meine hoffnungsvolle Frage, ob wir das denn tun sollten, hörte ich nur: "ach, nee, das muss nicht sein!"
Nun, gut - ich werd mich doch jetzt nicht zum Schlappi erklären und um Leichtigkeit bemüht erklärte ich, dann laufen wir eben die Runde um den Entenfang-See auch. Gesagt, getan. Die Brücke zum Entenfang hinauf zog Georg dann munter davon mit den Worten" will doch mal gucken, was geht...!" und ich trabte langsam hinterher. Warts ab, dachte ich mir nur - die "gelbe Brücke" ganz zuletzt kommt ja noch, da ist diese hier ein Nichts..
Wäre da nicht mein Problem der Orientierungslosigkeit gewesen, wären wir auf Kurs geblieben. Aber irgendwie habe ich wohl einen grünen Richtungspfeil übersehen und den Übergang zur Brücke verpasst.
Aber der Entenfang ist ja so schön, den kann man dann ja auch beinahe umrunden.
Also schnell abgebogen, ich wusste ja, wie weit es noch zum Auto ist, und endlich hörte ich dann auf der Brücke, dass der Lauf sich dann doch bemerkbar machen würde... Juchhe! (Ich verschwieg dann mal meine verhärteten Waden und die Oberschenkel, die dann doch anfingen ein wenig zu zwicken.. )
Nun, denn. Weiter liefs und wir fanden dann auch KM 12 wieder und von dort wusste ich dann auch wieder weiter.
Dann wurde ein wenig gewalkt, während ich lief... Nee, das ist demotivierend, sag ich nur. Da renn ich daher im Affenzahn - und neben mir spaziert einer
So geht das aber nicht - also mal ein wenig Tempo angezogen, das lockere Lächeln im Gesicht ist mir dann auch gar nicht so schwer gefallen, glaub ich.
Aha - doch zu schnell und schon ist er wieder im Laufschritt an meiner Seite. Und endlich ist KM 13 da, mittlerweile von uns beiden gleichermassen herbeigesehnt und auch KM 14 erreichen wir "locker" dahertrabend. Dann Km 14 - Zielgerade, wenn da nicht noch die gelbe Brücke wäre mit einer Steigung, die sich direkt nach dem KM 15 -Schild vor uns erstreckt. Jetzt will ich dann mal zeigen, was ich noch kann, gebe Gas und alles was ich hab und schaffe es tatsächlich dieses verflixte Ding auch noch hochzulaufen. Georg muss hinter mir bleiben - oder er bleibt hinter mir um mir diesen kleinen Triumph zu gönnen.
Na, wie auch immer: Der Lauf endete mit knappen 16 KM in 1:47 h und es hat einfach nur sehr viel Spass gemacht!
Zu Hause wieder angekommen, bin ich zufrieden, dass ich dann doch nicht den Tag auf dem Sofa vertrödelt habe. Die Bilder sind entweder unscharf oder aber zu dunkel. Da "müssen" wir dann also wohl nochmal die Runde laufen.
 

Ruhrgebietslauftreff hat Geburtstag (8.1.06)
 

Der erstmals im letzten Jahr stattfindende Ruhrgebietslauftreff der Forumsmitglieder von www.laufen-aktuell.de besteht nun schon ein Jahr… ab und an organisiert jemand einen Lauf im Ruhrgebiet und führt seine Laufstrecken vor. So gab es dann bereits den ersten, der durch das Duisburger und Mülheimer Waldgebiet führte, es gab auch einen, der Wuppertal erkundete und noch weitere, aber an denen nahm ich nicht teil, da ich ja zwischenzeitlich die Laufschuhe vergraben hatte. Aber zum Einjährigen war ich wieder fit genug und machte mit ….

So eine Party kann ja manchmal schon recht anstrengend sein - ich dachte zwar, das Geburtstagskind ist ja gerade erst einmal 1 Jahr alt geworden, von daher wird es ja wohl eher gemütlich werden...aber ich hätte es mir ja denken können, dass daraus nix wird. Wenn Toto plant - auweia!
Es stimmt ja schon, verglichen mit dem Taunus, wo Toto wohnt,  ist Bochum wirklich ne platte Flunder, da geb ich ihm Recht...aber wer rennt da schon freiwillig rum und wer ahnt, dass Bochum extra um die Läufer zu ärgern noch in Laufe der letzten Jahre Berge aufschüttet?
Und die haben wir gefunden - geniale Aussicht, wenn da nicht die Wolken gewesen wären und wenn der Schweiss, der in die Augen tröpfelte die Sicht nicht getrübt hätte..
Aber was solls - es wird nicht gejammert, es wird gelaufen und damit basta! Und so ging es dann im gemütlichen Tempo die erste Steigung hinauf...nicht wirklich schlimm und wir waren ja recht langsam unterwegs.
Irgendwie hatte ich mir einen Stadtlauf vorgestellt, entsprechend am Morgen fiel die Schuhwahl auf den DS Trainer - die falsche Wahl, wie sich dann herausstellte, denn überwiegend liefen wir auf befestigten Spazierwegen und keineswegs auf geteerten Strassen inmitten der Zechenlandschaft. Nur schade, dass die früher nicht anderswo ihre Halden auftürmten und begrünten - jetzt hiess es durch die zugegebenermassen ländlich wirkende Gegend zu laufen und bloss nicht den Anschluss verlieren. Denn zurück hätte ich niemals alleine gefunden und würde wahrscheinlich jetzt immer noch durch die Landschaft rennen. Aber da brauchte sich niemand sorgen - die Kemnader achteten sehr sorgsam darauf, niemanden zu verlieren und wir blieben doch die meiste Strecke über schön zusammen.
Spannend wurde es dann, als wir in eine Sackgasse liefen - früher ging es wohl auch noch geradeaus weiter, aber nu war Schluss mit laufen...Anwohner wiesen uns aber darauf hin, dass es noch ein kleines Schlupfloch durch den Zaun gab um zur Brücke zu kommen, wo Toto uns ja hinführen wollte. Also sind wir im Gänsemarsch da durch, die Hunde hatten es irgendwie einfacher. Schön, dass es doch einen Weg gab, sonst hätten wir aussenrum laufen müssen - die Aussicht mehr als 15 KM laufen zu sollen, behagte mir ja so überhaupt nicht...
Dann wurde unser kleiner Lauf jedoch eher zum Crosslauf - sehr crossig, denn nun wurde getestet, wie schwindelfrei und kletterfreudig wir Läufer so sein können.. .über eine Brücke, die diese Bezeichnung nicht verdient und über Rohrleitungen, die auch noch quer drüber führten, kletterten wir also einer nach dem anderen hinüber. Die Hunde wollten nicht so und wurden kurzerhand getragen - ach, was wär ich in diesem Moment gern ein Hund gewesen...so aber ging es dann auch, bloss nicht runtergucken und nicht ausrutschen. Geschafft!
Alle waren drüben und im Laufschritt ging es dann weiter.
Eine Brücke hier, eine Steigung da, und auch ab und an eine kleine Halde, die es hinaufzulaufen galt. Mir hing die Zunge länger aus dem Mund als den Hunden - aber zum Glück tauchte da auch schon ein Bauwerk auf, zu welchem Toto noch Erklärungen gab - ich wollte es mir merken, aber die Konzentration aufs Wesentliche wie Luftholen war mir wichtiger.
Ja, und dann war es auch beinahe schon geschafft. Eine Pause gab es dann noch um das obligatorische Gruppenbildchen zu knipsen und dann sollten es nur noch wenige Kilometerchen bis zu unserem Parkplatz sein.
Da hab ich dann mal Ralf gefragt, wieviel wir eigentlich bisher schon gelaufen sind - die Antwort "15,5" war, wie nach dem Zustand meiner Beine zu schliessen, wohl auch richtig. Gehpausen wurden fällig, unsere Gruppe zog sich weiter auseinander, aber die Tempomacher vorneweg hielten uns im Auge und warteten brav.
Dann endlich war es geschafft - nach 18,3 KM hatten wir unseren Trail-Cross-Hügellauf beendet und ein jeder machte sich flugs auf den Weg nach Hause .

Ein schöner Lauf war das wieder einmal und ich bin froh, bei der Party dabei gewesen zu sein. Der “Nachdurst” war gewaltig und ein Kater wird sich bestimmt auch noch bei mir melden. Naja - gehört ja irgendwie dazu.
 

Vorlauf zur Nike-Winterlaufserie Duisburg am 15.1.06

Diesmal hatte ich mich zur kleinen Serie gemeldet. Also nur 2 mal je 5 KM laufen, den letzten dann über 10 KM. Nix weltbewegendes, auch keine grosse Herausforderung. Als ich mich angemeldet hatte, hatte ich noch viel zu viel Respekt vor dem 3. Lauf der grossen Serie - das ist ein Halbmarathon, und nein, den traute ich mir nicht zu.
In den letzten Wochen jedoch wurde mir schon klar, dass bis Anfang April auf jeden Fall diese Distanz recht problemlos lzu laufen wäre, heute nach dem vom Veranstalter organisierten Vorlauf zwecks Kennenlernens der 15 KM -Strecke kam die Bestätigung:
Nike hatte zum Testen neuer Schuhe angeboten, diese während des Laufs zu tragen. Na, dieses Angebot nahm ich gerne an und die 15 KM im knapp unter 7er Zeit gelaufenen Schnitt machten die “Perseus” problemlos mit...es lief sich bestens, die leichte Pronationsstütze in den Schuhen war kaum zu bemerken, was auch gut ist, ich mag lieber in Schuhen laufen, die völlig neutral sind. Gegen Ende der 15 KM-Strecke spürte ich keinerlei Anzeichen von Erschöpfung - na, bei diesem Tempo wäre das ja auch sehr verwunderlich gewesen - und so machte ich Georg, meinem wöchentlichen Laufpartner gegenüber, den Vorschlag, noch ne Runde um die Regatta dranzuhängen...und wie nicht anders zu erwarten, erklärte er sein Einverständnis.
Nach kurzer Pause (ich musste die “neuen” gegen meine alten Treter eintauschen, Georg seine Blase abkleben) und einigen Bechern iso-Getränks machten wir uns dann auf die knapp 5,5 KM lange Runde...etwas schneller diesmal. Meine alten Schuhe fühlten sich ziemlich schwer und klobig an, das gab sich aber noch ein paar Hundert Meter, zeigt mir aber, dass ein Paar Neue wirklich nicht schaden...
Dann “übten” wir zwei den Zieleinlauf beim Halbmarathon: Die letzten 2 KM wurden in 5:45 er Tempo gelaufen - ein kleiner Testsprint, um zu sehen, was noch geht - und: ES GEHT!!! ;-)
Jetzt könnt ich mich schon wieder ärgern, dass ich mich wie so oft völlig unterschätze...naja, so werd ich eben bei den Mini-Läufen alles geben und auf Bestzeit laufen. So ein Tempotrainingslauf tut ja auch mal ganz gut.
 

Dienstag, 17.1.06

Ich geb es zu: Ich war schon ziemlich stolz auf mich, als ich eine Trainingslaufgruppe auf einer 10-KM-Strecke stehen lassen konnte: Die ersten 4 KM ging es im Schneckentempo um die Regattabahn, dann wechselte das Tempo vom 7er Schnitt auf einen konstanten 6er runter....und ich konnte locker mit dem “Trainer” mithalten, der Rest der Gruppe, die im letzten Sommer ebenfalls mit dem Laufen angefangen hat, blieb so nach und nach immer weiter zurück. Wir haben dann nach 3 weiteren KM noch einmal das Tempo ein wenig verschärft - da fing ich dann zwar auch an zu schnaufen, aber ich konnte mithalten. 5 KM unter 6 zu laufen, war also nicht das grosse Problem...hurra, ich kann es!

Ein weiteres kurzes, erfreuliches Zwischenergebnis: Nach den anfänglichen Schwierigkeiten im Spätsommer des letzten Jahres wieder 5 KM im halbwegs “flottem” Tempo durchzulaufen, ist es mir mittlerweile wieder möglich, sozusagen aus dem Stand heraus, 15 KM durchzulaufen, wie mir heute, 22.1.06, klar geworden ist. Keine Zipperleins stellen sich ein, ich kann auch bei einem durchgängigem 6:30 er Tempo noch locker laufen und dabei quasseln, ohne dass ich angestrengt Wort für Wort zwischen den einzelnen Schritten herausquetsche....ich bin von mir begeistert! Na, also - geht doch...ob ich wohl doch irgendwann wieder einmal einen Marathon laufen werde?!?


19.2.06 Ruhrgebietslauftreff - diesmal in Wetter...
bei bestem Wetter.

Wieder einmal trafen sich die Foris aus dem Ruhrgebiet zu einem gemeinsamen Läufchen. Unser “Sunmaker” Stefan hatte für allerbestes Laufwetter gesorgt und die Sonne gab sich richtig Mühe. So starteten wir dann nach dem obligatorischen Gruppenbild zu unserer Runde um den See.
Ich wäre am liebsten sofort in die Pizzeria gegangen, in der wir einen Tisch reserviert hatten, und hätte das Laufen ausfallen lassen können. Die ganze Woche schon hatte ich mit extremer Laufunlust zu kämpfen und fühlte mich schlapp und müde. Schon auf dem 1. KM merkte ich dann auch, dass ich die anstehenden 20 KM wohl nicht schaffen würde und erkundigte mich vorsorglich bei Jörg, wie ich abkürzen konnte. Vergnüglich ging es dann auf schönen Wegen plaudernd weiter. Nach ca. 6 KM kam dann der Abzweig, der mich auf direktem Weg zu unserem Ausgangspunkt zurückführen würde. Dort angekommen verabschiedete ich mich schweren Herzens, aber die weiteren  4 KM würden mir völlig ausreichen, ich habs jetzt schon schwer gehabt den Anschluss nicht zu verlieren. Zum Glück brauchte ich nicht alleine zurücklaufen, “sumowalker” Georg war auch platt. So trennten sich unsere Wege. Teilweise laufend, aber auch mit flottem Walkingschritten legten wir den Weg zurück und warteten dann am Auto auf die anderen Läufer, denn schliesslich sollte es ja noch einen gemütlichen Ausklang geben.
Bei einer leckeren Pizza und viel Apfelsaftschorle wurde es noch richtig nett und wir machten auch gleich einen neuen Termin fest.
Ein Grund, wieder mehr zu trainieren....

Am 21.2 . lief ich dann mal wieder alleine meine Runde um die Regattabahn...schwer fiel es mir, die Füsse fühlten sich an wie in Beton gegossen und ich kam mir schneckengleich langsam vor. Lustlos lief ich dann meine “Pflichtrunde” - Spass hatte ich nicht daran, auch wenn es dennoch gut tat, sich nach einem anstrengenden Tag im Büro zu bewegen. Jeden KM hab ich mit meiner Uhr  gestoppt, mir während des Laufs jedoch meine Zwischenzeit nicht angeschaut - ich wollte gar nicht wissen, wie langsam ich wirklich bin.
Zu Hause dann siegte die Neugier und flugs wandelte sich mein missmutiges Gefühl in baffes Erstaunen: Jeder KM war unter 6 gelaufen, KM 4 sogar in 5:45! Da kann man mal sehen, wie das eigene Tempogefühl einen manchmal ein Schnippchen schlagen kann.

23.2.06 - Duisburg Runners laufen

Ja, so nennen wir Duisburger Läufer aus dem LA-Forum uns, die sich jeden Samstag um 9 Uhr und zu weiteren Terminen in der Woche zum Laufen verabreden.
Und heute war wieder so ein Tag...Um 17 Uhr trafen sich 6 Läufer. Ich wollte so gar nicht laufen - wie schon seit letzter Woche kämpfe ich gegen die Laufunlust, würde mich am liebsten mit einem Buch  auf meiner Couch in eine Decke mummeln, das Telefon ausstöpseln und die Klingel abstellen...aber so lang ist es nicht mehr bis zum Halbmarathon und Verabredungen lasse ich nicht ohne guten Grund sausen. Und der Wunsch nichts zu tun, ist kein guter Grund.
Wenigstens hat es weder geregnet noch geschneit - kalt genug wäre es gewesen für einen Schneelauf. Aber das blieb uns erspart, ganz im Gegenteil, wir konnten sogar noch die Sonne untergehen sehen.
Und nach 2 KM war mir dann auch nicht mehr kalt - da ich die langsamste unserer Gruppe war, sollte ich eigentlich das Tempo vorgeben. Warum ich dann jedes Mal denke, ich müsste PB-laufen üben, ist mir ein Rätsel, aber was soll’s. So liefen wir dann die ersten 5 KM mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6:15. Da hab ich dann auch verkündet, dass mir 5 KM in diesem Tempo reichen würden.
Aber in netter Gesellschaft läuft es sich gleich viel besser - also hing ich noch ne 2. dran. Geringfügig langsamer waren wir dann nur auf weiteren 1, 2 Kilometern...Jetzt wurd ich richtig warm, es lief sich gut, auch wenn ich das Reden den anderen überlassen musste und nur wenig zur Unterhaltung beitragen konnte. Susanne bog dann ab, sie wollte noch ein wenig Hügeltraining machen und wohl auch schneller laufen - sie ist in der “heissen” Phase der Marathonvorbereitung. Peter hatte schon eine Runde hinter sich als wir uns trafen und stieg nach der gemeinsamen 2. dann ebenfalls aus.
So blieben dann noch Georg, Edith, Micha und ich übrig.
Ich weiss nicht, was mich da gestochen hat - aber ich fragte dann, wer noch Lust auf ne 3. Runde hätte--- hätte mir ja klar sein müssen, dass Georg und Micha wohl eher nicht nein sagen würden. Edith hatte dann genug und verabschiedete sich.
Mit den beiden lief ich dann die 3. Runde. Das Tempo war gleichbleibend im 6:20 er bis 6:15 Schnitt - und ich fühlte mich immer besser. Lediglich auf dem letzten KM ging mir dann doch die Puste aus und die Waden machten sich bemerkbar. Aber was soll’s. Es hat Spass gemacht und endlich fühle ich mich alles andere als müde.
Ich werde mich das nächste Mal, wenn ich mich schlapp und absolut lustlos fühle, an diesen heutigen Lauf erinnern! Jetzt hab ich wieder die Energie und das Gefühl Bäume ausreissen zu können - wäre ich nur mal eher schon auf die Idee gekommen, der Müdigkeit einfach wegzulaufen.  Dann wäre meine Wohnungsrenovierung wohl wie geplant heute zu Ende gewesen....nun, ja - dann eben am Wochenende.

27.2.06 - Rosenmontag

Mit Karnevalfeiern habe ich nun so rein gar nichts zu tun - aber schön ist so ein freier Tag ja doch. Zu meinem Glück sind auch einige Foris keine Jecken und so verabredeten sich Georg, Micha, Ralf und ich zu einem Nachmittagslauf an der Sechs-Seen-Platte.
Bei trübem, aber trockenem,  Wetter  trabten wir gegen 14:30 Uhr los. Die 15-KM-Runde sollte es werden und im 6:45er Schnitt zockelten wir daher. Es lief sich recht gut, ich war mir ziemlich sicher, dass ich die 15 diesmal gut durchlaufen könnte. Endlich hatte ich dann auch mal die richtige Kombination bezüglich der Bekleidung gewählt und mir war weder zu warm noch habe ich gefroren. Die Wege waren vom Regen aufgeweicht, aber das war ja nicht von Nachteil.
Bei KM 12 dann fiel mir auf, dass ich Waden besitze. Das ist ja schon ein wenig ärgerlich. Immerhin laufe ich diese Strecken ja nun schon häufiger, so langsam müssten sich die Beine doch dran gewöhnt haben, aber nö, nix da - sie werden schwer...
Das habe ich dann geflissentlich ignoriert und bin unverdrossen weitergetrabt. Immerhin steht bald der Halbmarathon an und da will ich locker-leicht ins Ziel kommen. Und diese Strapaze beim Bottroper Waldlauf soll sich auch nicht wiederholen. Also muss sich das alles mal ändern. Ohne Fleiss keinen Preis. Wer sich nicht anstrengt, wird nicht gewinnen. Von allein passiert nix....usw.pp. etc...
Mit  Gedanken dieser Art beschäftigt nähern wir uns dann auch schon unseren Ausgangspunkt und auf dem letzten KM fasse ich den Entschluss noch eine Runde dranzuhängen. Da gibts ja noch eine 5-KM-Strecke und damit hätte ich dann endlich wieder nach dem Wiedereinstieg im Sommer letzten Jahres eine 2 vorne im KM-Lauftagebuch einzutragen.
Soll ich oder soll ich nicht? Schaff ich das oder ist es für 20 KM noch zu früh? Na, wer es nicht probiert, wird es nicht erfahren. Also frag ich in die Runde, ob noch jemand mitkommt:  Micha und Ralf wollen heim, Georg allerdings kriegt wohl nie genug und ist bereit noch ein paar Kilometerchen mitzuschleichen, obwohl er vor 2 Tagen schon einen Halbmarathon gelaufen ist .

Nun, denn, so verabschieden wir uns kurz von Ralf und Micha und traben weiter...da bemerke ich dann mal eben, dass die “blaue” Runde nicht 5 km hat, sondern 6. Das ist dann ja ein Halbmarathon - und mein Mut sinkt in den Keller. Aber den einen dann noch zu laufen, wird schon irgendwie gehen. Also wird gelaufen, nicht geschwächelt.
Auf einen wirklich langen Lauf bin ich nicht eingestellt gewesen, habe also nichts zu trinken mit, daher bediene ich mich an einem der Seen - Wasser gibts ja hier genug. Dann gehts weiter, zwar noch langsamer, aber immerhin bleiben wir unter 7.
An einer Kreuzung wissen wir zunächst nicht weiter. Es soll doch wohl nicht weiter geradeaus gehen? Denn dann laufen wir einen recht grossen Bogen um den See und ich kann mir nicht vorstellen, dass das dann “nur” 6 Kilometer sein sollen. Der Hinweispfeil ist nicht auszumachen, aber ich mag nicht aufs Geratewohl weiterlaufen - jetzt machen sich die Beine mehr als bemerkbar und ich will keinen Meter mehr als notwendig laufen. Also gehts links rum, ob es nun richtig ist oder nicht, ich will zum Auto und das auf dem kürzesten Weg.
Das war dann auch die richtige Entscheidung - kurz darauf passieren wir KM 3 und wissen, hier ist es richtig. Jetzt wird es anstrengend, selbst die leichte Steigung macht sich unangenehm in den Oberschenkeln bemerkbar und ich fluche vor mich hin. Georg lässt mich gewähren und trabt unverdrossen neben mir her, muntert mich ein wenig auf und damit gehts dann schon wieder. Am Seeufer genehmige ich mir noch einen tiefen Schluck und dann ist es auch beinahe schon geschafft.
Wie ich das hinbekommen habe, dann auch noch das Tempo anzuziehen und den letzten KM in 6:30 zu laufen, weiss ich nicht...aber es hat geklappt.
Ziemlich genervt und am Ende stelle ich dann fest, dass ich meine Halbmarathon-Zeit nur schätzen kann, da ausgerechnet in diesem Moment die Uhr versagt... und ausserdem, wo ist denn hier die Markierung der 6-Km-Runde, hier ist doch Ende, oder muss ich doch noch diese steile gelbe Brücke hoch? Georg rechnet mir dann vor, dass ich den HM ja schon vor der Brücke geschafft hätte, denn 15 + 6 + ein paar Hundert Meter macht mehr als 21...Dieser Rechnung kann ich nicht mehr so ganz folgen, ich will jetzt meinen Pfeiler mit der blauen 6 drauf sehen und sonst gar nix. Dann geht mir endlich ein Licht auf und ich habs kapiert. Wütend, weil ich zudem bemerke, dass nicht die Uhr defekt ist, sondern ich schlicht und ergreifend den falschen Knopf gedrückt habe, renne ich dann noch diese blöde gelbe Brücke hoch, damit ich diesen blöden Lauf  dann endlich hinter mir habe.

Nachdem ich dann am Start-Pfeiler auch dick aufgepinselt “Ziel” erkennen kann, rechnet mir Georg dann auch noch vor, wie schnell bzw. wie langsam wir die Ü21 gelaufen sind: so um die 2:25 werden es gewesen sein. Naja, nicht so dolle, aber immerhin, ich werde mich über die gelaufenen Kilometer freuen - aber wohl erst später, denn nun, wo ich so herumstehe, ziehts in den Beinen ganz ordentlich und es soll was heissen, wenn ich freiwillig Dehnübungen mache...
Jetzt, nach einer heissen Dusche und einer ausgiebigen Massage der Beine, einer heissen Tasse Tee  gehts mir schon wieder gut -  solange ich nicht aufstehe, heisst das.
Nun stellt sich auch nach und nach Freude über meine Leistung ein: HALBMARATHON! Ich hab es geschafft!!!

Und irgendwie war das absolut gar kein blöder Lauf - und die gelbe Brücke ist auch gar nicht so blöd...denn wer die noch nach 21 KM raufrennen kann, der hat sein Pulver noch nicht gänzlich verschossen, oder? Da geht noch was....*breitgrins*

19.3.06 - Ruhrgebietslauftreff

Diesmal ging es um den Baldeneysee - 16 KM waren zu laufen. Bei kalten Temperaturen versammelten wir uns und pünktlich ging es los. Lisa als neue Mitläuferin wurde von allen freundlich begrüsst und sie hatte sichtlich Spass daran...Die Sonne gab sich auch alle Mühe uns ein wenig zu wärmen. Es war eine schöne Runde, die wir miteinander liefen bei gemütlichem Tempo. Einige hatten auch bereits schon 1 Runde hinter sich und somit zockelten wir mit einem 6:50er Schnitt daher. Mir hat die Geschwindigkeit auf jeden Fall gereicht. Zum einen schmerzte dann doch ab und an mein Zehengelenk, mit dem ich mich schon seit Wochen herumärgere und zum anderen habe ich eine leichte Zerrung in der Schulter - die auch nicht besser wird, wenn ein Hund nach vorne stürmt und an der Leine zerrt. Aber nach wenigen KM hat sich auch Lisa beruhigt und lief brav vorneweg und behielt unser Tempo bei.
Nach dem Lauf ging es dann in den “Road-Stop” - leider nur zu zweit, die anderen wollten alle heim. Nachdem wir gestärkt waren, gingen wir dann noch ein wenig an der Ruhr spazieren - ein leichter Vorgeschmack auf den Sommer kam auf, denn die Sonne schien nun mit allem, was sie zu bieten hatte, der Himmel war strahlendblau und das Eis schmeckte köstlich...So kann man einen Sonntag verbringen!

4.10.06

Viel hat sich getan, seit meiner letzten Eintragung hier am 19.3.06....
Leider machen sich Hüftprobleme immer mehr breit und das Laufen will mir nicht mehr so recht Spass machen. Während des Laufens denke ich schon an die Schmerzen auf der linken Seite, die ich Stunden nach dem Lauf haben werde und nach dem Lauf bleiben diese auch meistens nicht aus.
Dennoch glaubte ich bis Ende Mai daran, dass es schon wieder vorbeigeht, was “einfach so” auch gekommen ist. Ich lief  weiterhin meine Runden, bereitete mich mehr oder weniger fleissig auf den Halbmarathon vor und ignorierte weitestgehend die Schmerzen. Sicherlich wäre ich auch einmal zum Arzt gegangen - aber mir fehlte die Zeit, redete ich mir ein, zumal es auch immer wieder nach kurzer Zeit schien, dass eine Besserung eintritt...also erstmal abwarten. Dann war es schon beinahe wieder gut, ich lief wieder los und auch längere Strecken. Mit dem Ergebnis, dass alles wieder von vorn anfing.
Den Halbmarathon Ende April lief ich dann noch mit - und zwar in einer Geschwindigkeit, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Es lief einfach wie von selbst. Ich war begeistert und soooo stolz! Ich kaufte mir dann als “Belohnung” den Garmin Forerunner 305. Ich wollte nun genau wissen, welche Strecken ich in welcher Zeit laufe. Die Zuverlässigkeit dieses Gerätes soll ja besser sein als bei den Vorgängermodellen...naja, nach sehr vielen Läufen mit dieser Uhr muss ich leider sagen, dass mein Schrittzähler für 13 € es auch getan hat - und vor allem hat dieses Gerät den Vorteil, dass es unabhängig von GPS-Daten arbeitet. Wenn der Garmin nämlich nicht ausreichende Satellitendaten empfängt, setzt er schon mal gerne aus oder zählt manchmal sogar rückwärts. Besonders zuverlässig ist er nicht. Oft kommt es zwar nicht vor - aber ärgerlich ist es dennoch. Wenn aber der Empfang ungestört ist, dann misst er metergenau und die Auswertung am PC macht so richtig Spass.
So war der Mai geprägt von vielen Läufen und ich dachte sogar daran, wieder “richtig” zu trainieren. Vielleicht könnte ich sogar wieder soweit fit werden um einen ganzen Marathon in Angriff zu nehmen...Vorerst blieb es allerdings bei einem Halben.
Georg, mein Laufpartner, und ich beschlossen am 27.5.06 beim Run&Bike-Marathon in Neuzelle, Brandenburg, teilzunehmen. Das haben wir dann auch - zwar nicht so, wie wir uns das vorstellten...mehr dazu auf der Seite “Rennen”

Nur meine Hüfte, zusätzlich noch das ziepende Großzehen-Grundgelenk, machte wieder Schwierigkeiten. Ich merkte, dass es so einfach nicht weiterlief. Fehlanzeige, wer glaubt, jetzt endlich würde ich mich in fachärztliche Hände begeben. Stattdessen lief ich weniger, dafür machte ich längere Spaziergänge mit meinem Hund. Und das klappte auch ganz gut, es machte zunehmend mehr Spass, zumal Georg ebenfalls wieder zum Walkerdasein zurückkehren wollte, und ich somit ab und zu auch in Gesellschaft “walken” konnte.

Somit habe ich die Lauferei vorerst an den Nägel gehängt - wieder einmal. Ich entdeckte, dass Walken ebenfalls sehr anstrengend sein kann, die ersten Muskelkater nach langen Märschen zeugen davon. Das legte sich ziemlich bald und stundenlang marschierte ich dann durch die Gegend. Lisa gefiel dies wohl auch besser - so hatte sie mehr Zeit zum Schnuppern und mehr Zeit zum Spielen gab es für sie auch.

Georg erwähnte dann irgendwann einmal, dass er im Sauerland den P-Weg mitwalken wolle...Walken im Wettkampf? Das konnte ich mir nicht vorstellen, da für mich Walken immer noch mehr ein Spaziergang mit dem Hund ist als eine sportliche Aktivität, bei der man sich auch mit anderen messen kann.
Aber reizvoll war es schon für mich, eine “geführte Wanderung inklusive Verpflegung” zu buchen und somit meldete ich mich dann ebenfalls für den Halbmarathon in Plettenberg an.

Als Läuferin passierte mir allerdings auch nichts weiter erwähnenswertes. Ab und an lief ich mal meine Runde von 7,5 Km um die Regatta - auch mal eine kleine Runde durch den Stadtwald, jedoch kam ich seltenst über die 10 KM-Marke hinaus. Ich lief immer weniger und weniger...dafür spazierte ich eben ein wenig mehr. Klar, schliesslich möchte Lisa nicht auf ihre Spaziergänge verzichten und so fehlte mir das Laufen auch nicht sooo sehr.


Anfang Dezember 2006 / Januar 2007

Bedauerlich fand ich jedoch, dass die gemeinsamen Läufe mit den Bekannten ausfielen und ich zumeist alleine unterwegs war. Beruflich bedingt hatte ich allerdings Ende November bis Dezember so viel zu tun, dass gar nicht daran zu denken war, einen Arzt aufzusuchen um endlich mal das Übel mit meiner Hüfte und vielleicht auch mal das Wehwehchen mit dem Zehengelenk untersuchen zu lassen. Ich ignorierte auch meine verkrampften Schultermuskeln - schliesslich sass ich ständig am Schreibtisch, da wunderte es mich nicht so sehr, dass die Muskeln nicht mehr so richtig wollten....Jedoch eines Donnerstagsabends ging ich wie gewohnt nach viel Arbeit am Schreibtisch  ins Bett - nur um 2 Stunden später mit Schmerzen in der Schulter aufzuwachen. Keine Salbe half mehr und auch mehrere Aspirin taten keine Wirkung.
Nach einem wahrlich schmerzhaftem Wochenende war ich die erste am Montagmorgen, die vor der Praxistür eines Orthopäden stand - und nachdem die Schulter und auch die Halswirbel geröngt waren, hiess es dann anstelle von einem kleinen chirotherapeutischen Griff, der das Übel verschwinden lassen würde, dass es sich um einen Bandscheibenvorfall handeln würde. Bereits am nächsten Montag lag ich dann auf dem Op-Tisch - die Sache eilte. Aber weil es so schnell ging, hatte ich auch nicht so richtig viel Zeit um wirklich Angst zu bekommen und bereits 1 Woche nach der OP fühlte ich mich schon fast wieder wie neugeboren.

Im Januar ging es dann in die Reha an die Mosel nach Bernkastel-Kues

und jetzt erst realisierte ich dann erst, wieviel Glück ich noch dabei hatte - In den Wochen nach der OP hatte ich schon im Geiste das Laufen für alle Zeiten gestrichen. Aber nachdem sich zig Therapeuten eine (!) Meinung gebildet hatten, hiess es dann zum Ende hin, dass ich sehr wohl wieder laufen könnte, und zwar im vollen Umfang! Am letzten Wochenende der Reha gings dann erstmal zum choppen nach Trier. Und zurück kam ich dann mit super gedämpften Laufschuhen...auf gehts!!

4.2.07 .. und die ersten Laufschritte sind wieder gemacht.

Das Laufgefühl des federnd-schwebenden Schrittes ist mir allerdings gänzlich versagt geblieben - ich fühlte mich eher wie ein Elefant, der sich schwerfällig einen Weg durch Morast bahnt und die Füsse kaum vom Boden heben kann... Geschwindigkeit war nicht wichtig, ich achtete vielmehr auf korrekten Laufstil und versuchte in meine Halswirbelsäule zu horchen, ob es nicht ungewöhnlich knirschen würde. Aber nein, nichts tat weh, nichts gab mir Anlass “nach Hause” zu schlurfen und so trabte ich über das Plateau. Ungewohnt war es in den neuen Schuhen und zudem kam noch das merkwürdige Gefühl auf Eiern zu laufen, denn nicht nur neue Schuhe gab es für mich, sondern erstmals trug ich auch die verordneten Einlagen. Eigentlich fühlte ich mich so ausstaffiert schon fast “zu alt zum Laufen” . Aber auch nur genau so lange, wie ich auf mögliche Schmerzsignale, sei es das Becken, das Zehengelenk oder eben die HWS, achtete...als ich einfach nur die Gegend angeschaut hab und die Anstiege hochgeschnauft bin und dann die andere Seite flott runtergelaufen bin - ja, dann fühlte ich mich wieder jung und munter, die OP und das ganze Drum und Dran waren beinahe vergessen und zumindest für diese halbe Stunde Laufen hatte ich schon fast so etwas wie Urlaubsgefühle.

Ein toller kleiner Lauf - ich freu mich auf meine Hausrunde!
Am Nachmittag jedoch merkte ich die ungewohnte Anstrengung - nein, nicht die Beinmuskulatur, aber mein Hals machte Probleme....also werde ich wohl mehr Geduld aufbringen müssen. Nun, denn...wenn es so sein soll, dann warte ich eben...

 

Ende September 2007...

lange schon ist es her, dass ich mich um meine homepage gekümmert hab. Aber es gibt auch nicht allzuviel zu berichten - zumindest was das Laufen angeht. Aus der Reha zurückgekehrt war ich sehr optimistisch, dass ich schon sehr bald wieder meine 7-Km-Runde um die Regatta drehen würde. Zu optimistisch, wie ich nach einigen Laufversuchen feststellen musste. Immer wieder hab ich die Laufsachen hoffnungsvoll angezogen - und nach deprimierenden Strecken von 200 Meter bis 2 Kilometern wieder in die Ecke geschmissen. Kopfschmerzen, Hals- und Nackenschmerzen setzten beinah ständig nach den kläglichen Versuchen ein,obwohl ich sehr darauf geachtet hatte, nicht allzufest aufzutreten und mich scherte weder Geschwindigkeit noch Ausdauer - nur ein paar Meterchen mal laufen, mehr wollte ich nicht.

Aber es sollte nicht sein - der Gang zum Orthopäden liess nicht lang auf sich warten. Im März war ich dann also wieder da. Nach zahlreichen Untersuchungen stellte sich dann heraus, dass die Nervenwurzel im operierten Bereich beschädigt war - daher also die migräneartigen Kopfschmerzen. Na, klasse. Wenigstens hat die CT-Aufnahme gezeigt, dass die Bandscheiben-OP erfolgreich war, was die eingesetzten Implantate angeht. Laufen könnt ich also, meint der Doc. Also weiter versucht, aber mittlerweile ist natürlich die Kondition ebenfalls völlig verschwunden und die Lust am Laufen verliert sich, wenn man im Hinterkopf hat, dass danach wieder die Voltaren-Pillen warten könnten.
Also hab ich es gelassen. Zudem macht sich mein Zehengelenk wieder verstärkt bemerkbar und die Probleme mit der Hüfte sind auch wieder da. Vor kurzem hat sich herausgestellt, dass meine Wirbelsäule nunmehr im unteren Bereich nicht mehr so möchte. Die Bandscheiben sind arg dünne geworden und nun gehts um Schadenbegrenzung und dass ich nicht nochmal auf dem Op-Tisch lande. Ab und an laufe ich mal eine kleine Runde um die Regatta mit einer Freundin - im Rentnerinnentempo und das Laufen steht noch nicht mal so im Vordergrund. Und je langsamer wir laufen umso mehr Zeit haben wir zum Quatschen....

Also gehe ich halt nach wie vor viel spazieren. Lisa findet das gar nicht so schlimm - austoben kann sie sich ja nunmehr auch im eigenen Garten. Denn seit Juli 2007 wohne ich zwar immer noch in Neudorf (wo schon viel passieren muss, um mich aus diesem Stadtteil Duisburgs herauszubekommen), aber ebenerdig und eben im Grünen. Die Gartenarbeit ist aus orthopädischer Sicht bestimmt auch nicht schädlich - ein Sack Rasensaat und eine  dicke Astschere und schon ist aus dem verwilderten Garten eine pflegeleichte     hundefreundliche Spielwiese entstanden...